Milliarden-Deal macht Bundesliga froh - Eurosport im Boot

Frankfurt/Main (dpa) - Selbst beim finanzstarken FC Bayern München löste der Vorstoß in neue Dimensionen Jubel aus. Ab der Spielzeit 2017/2018 fließt für vier Jahre die Rekordsumme von insgesamt 4,64 Milliarden Euro in die Kassen der 36 Profivereine - durchschnittlich 1,159 Milliarden Euro pro Jahr.

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„Das ist ein ausgezeichnetes, ich würde sagen überragendes Ergebnis“, kommentierte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge den Milliarden-Deal der Deutschen Fußball Liga bei der Vergabe der Medienrechte bis 2020/21.

Das Ergebnis des noch bis zum Ende der kommenden Spielzeit gültigen Vertrages wurde damit um satte 85 Prozent übertroffen. Bei solchen Zahlen hatte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert keine Mühe, die Vertreter der Clubs bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung in Frankfurt zu überzeugen. Einstimmig und mit großer Freude wurden die ausgehandelten Verträge angenommen. „Der Beifall war schon fast euphorisch, das habe ich noch nicht erlebt“, berichtete Ligapräsident Reinhard Rauball. Das Ergebnis sei ein „Meilenstein in der mittelfristigen Planung“ in beiden Ligen.

Auch vom Deutschen Fußball-Bund gab es Lob. „Es ist ein wichtiges Signal für den deutschen Fußball, dass hierdurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga sichergestellt wird. Ich wünsche mir, dass auf dieser Grundlage auch in Zukunft die Einheit des deutschen Fußballs zwischen Profis und Amateuren gelebt wird“, erklärte Präsident Reinhard Grindel.

In der laufenden Vergabeperiode von 2013/14 bis 2016/17 wurden insgesamt 2,51 Milliarden Euro unter den Proficlubs aufgeteilt - im Durchschnitt 628 Millionen Euro. Künftig sind es im Schnitt 1,159 Milliarden Euro. Diese Einnahmen erhöhen sich noch durch die internationale Vermarktung.

Seifert rechnet damit, dass die für die kommende Saison anvisierte Summe von 120 Millionen Euro dann noch einmal um mehr als 100 Prozent gesteigert wird. Weitere Abschlüsse mit dem chinesischen Markt und dem „Rest der Welt“ sollen zusätzliche Millionen bringen. Wer wieviel vom größeren Kuchen abbekommt, entscheidet der Ligavorstand in der kommenden Saison.

Weitgehend Klarheit hat der Konsument. Im Pay-TV bleibt Sky der Hauptpartner. Allerdings verlor der Sender insgesamt 45 Bundesligaspiele an Eurosport. Dort sind ab 2017 die 30 Freitagspiele, jeweils fünf Sonntag- und Montagspiele, die Relegation in der Bundesliga und Zweiten Liga sowie der Supercup zu sehen. Damit sind die Vorgaben des Kartellamtes erfüllt, wonach es keinen Alleinanbieter für alle Spiele mehr geben darf.

Im Free-TV berichtet die ARD-Sportschau auch künftig am Samstag ab 18.30 Uhr. Die Live-Spiele im Free-TV am 1., 17. und 18. Bundesliga-Spieltag sowie die Zweitliga-Relegation und den Supercup sicherte sich das ZDF.

Noch nicht vergeben wurden die Free-TV-Rechte für die Highlight-Berichterstattung von der 2. Bundesliga am Freitag und Sonntag, die derzeit bei Sport1 liegen, und ein neues Paket am Montagabend, das zusammenfassende Berichte von allen Bundesliga- und Zweitligapartien vom Spieltag umfasst. In beiden Fällen sei das Mindestgebot nicht erfüllt worden. „Wir werden jetzt weitere Gespräche führen“, sagte Seifert.

Mit dem Milliarden-Abschluss zeigte er sich sehr zufrieden. „Die Bundesliga hat nun beste Voraussetzungen, weiterhin zu den drei umsatzstärksten Fußball-Ligen der Welt zu gehören und damit Spitzensport auf höchstem Niveau zu präsentieren“, sagte er.

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade bezeichnete die signifikante Einnahmensteigerung als „großartiges Ergebnis, das alle unsere Erwartungen übertrifft“. Für Herthas Sport-Geschäftsführer Michael Preetz und Frankfurts neuen Sport-Vorstand Fredi Bobic dokumentiert sich mit dem Ergebnis der Stellenwert der Bundesliga. „Das gibt den Vereinen Planungssicherheit“, meinte Bobic.

Seifert machte deutlich, dass der Milliarden-Deal aber auch Gegenleistungen erfordert. „Die Liga muss liefern, wir arbeiten hier mit fremden Geld, das auch wieder verdient werden muss“, sagte der DFL-Boss. Die Clubs hätten Verpflichtungen gegenüber den Geldgebern und müssten ein sehr gutes Produkt bieten: „Mit einem spannenden Abstiegskampf ist es nicht getan.“