Nach Buch „Anpfiff“: Abpfiff für Toni Schumacher

Berlin (dpa) - Vor 24 Jahren machte der damalige Nationaltorhüter Harald „Toni“ Schumacher mit seinem Buch „Anpfiff“ Schlagzeilen. Das brisante Werk mit Doping-Vorwürfen, „Tiefschlägen“ gegen Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Mitspieler provozierte enorm.

Plötzlich stand der Kölner „Fußballer des Jahres 1986“ im sportlichen Abseits. Der im Buch gelobte Teamchef Franz Beckenbauer bezeichnete Schumachers Rundumschlag als „schlecht gemacht und primitiv“. Es gehe nicht, dass man Interna aus einer Familie in solcher Form an die Öffentlichkeit bringe, meinte der „Kaiser“. Das sei der Hauptgrund für die Kritik an Schumacher, die Doping-Vorwürfe seien dagegen eher nebensächlich.

Nach 76 Länderspielen, zwei Vize-Weltmeisterschaften (1982 und 1986) und einer Europameisterschaft (1980) zog der DFB-Vorstand dann am 6. März 1987 einen Schlussstrich unter Schumachers internationale Karriere. Auch sein bis 1989 datierter Vertrag mit dem 1. FC Köln wurde nach 14 Jahren im „Geißbock-Trikot“ zum 30. Juni 1987 „in beiderseitigem Einvernehmen“ aufgelöst.

Schumacher wechselte anschließend für ein dreijähriges Gastspiel ins Tor des Istanbuler Traditionsclubs Fenerbahce, ehe er als Nothelfer beim FC Bayern München in die Bundesliga zurückkehrte.