Noch keine Bestätigung für Di-Matteo-Aus auf Schalke
Gelsenkirchen (dpa) - Auch am Montagabend fehlte noch immer die offizielle Bestätigung der Trennung von Trainer Roberto Di Matteo durch den FC Schalke 04. Dabei stand nach Medienberichten der vorzeitige Abschied des Schweizers längst fest.
Nach einer desaströsen Rückrunde und den verpassten Saisonzielen soll Di Matteo nach siebeneinhalb Monaten schon wieder gehen. Laut „Bild“-Online wurde am Montag, zwei Tage nach dem 0:2 beim Hamburger SV, nur noch über die Vertragsauflösung verhandelt. Di Matteo könne wegen seines Vertrags bis 2017 bis zu 5,8 Millionen Euro fordern.
Als sein Nachfolger werden bereits viele gehandelt. Einer winkte am Montagabend aber schon ab. Schalkes U19-Trainer Norbert Elgert hat derzeit keine Ambitionen auf die Beförderung zum Chefcoach der Bundesliga-Profis. „Vielleicht in ein, zwei Jahren einmal“, sagte er dem TV-Sender Sport1 nach dem 3:1-Sieg seiner Mannschaft im Finale um die A-Junioren-Meisterschaft gegen 1899 Hoffenheim. Er brauche nach 18 intensiven Jahren auf dem Posten jetzt „einen längeren Urlaub oder vielleicht eine Kur“, meinte der 58-Jährige. Wenn er gewollt hätte, wäre er schon längst einmal Trainer der Profis geworden, fügte er hinzu.
Auf der Kandidatenliste stehen derzeit noch der frühere Stuttgarter Meistertrainer Armin Veh und André Breitenreiter vom Absteiger SC Paderborn. Selbst eine Rückkehr von Mirko Slomka, Huub Stevens oder Marc Wilmots scheint auf Schalke nicht ausgeschlossen.
Di Matteo hatte mit vielen Vorschusslorbeeren erst am 7. Oktober 2014 Jens Keller abgelöst. Immerhin kam der 44-Jährige mit der Empfehlung des Champions-League-Sieges 2012 mit dem FC Chelsea. Doch er erfüllte die Erwartungen nicht. Die Champions League wurde verpasst, und statt des anvisierten attraktiven Fußballs lieferte seine Mannschaft blutleere und uninspirierte Auftritte ab. Die Konsequenz: wütende Fan-Proteste.
Mit einer lausigen Bilanz von zwei Siegen in den vergangenen zehn spielen fiel Schalke in der Abschlusstabelle sogar noch hinter den FC Augsburg auf Rang sechs zurück und muss um die direkte Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League bangen. Wenn ausgerechnet Erzrivale Borussia Dortmund das Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg gewinnt, muss Schalke schon in der 3. Qualifikationsrunde einsteigen und dann auch noch die Playoffs überstehen.
Dabei hatte Di Matteo im Liga-Endspurt viel versucht. Erst vor zwei Wochen wurden die Profis Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam wegen ihrer „Nicht-Leistungen“ vor die Tür gesetzt. Die Maßnahme verpuffte ebenso wie ein Kurz-Trainingslager vier Spieltage vor Schluss. Spielerisch und vor allem kämpferisch lieferte Di Matteos Team zuletzt nichts mehr.