Pfaff zu Neuer-Patzer: „Als Großer musst da durch“

München (dpa) - Auf dem Weg zur absoluten Weltspitze hat Fußball-Nationalkeeper Manuel Neuer nach Ansicht des früheren Welttorhüters Jean-Marie Pfaff noch einen langen Weg vor sich.

„Er ist ein exzellenter Torwart, natürlich. Groß, kräftig, charakterlich stark. Aber der Weltbeste? Er ist noch jung. Dafür muss er erst ein paar Jahre bei den Bayern auf konstant hohem Niveau halten“, betonte der frühere Schlussmann des deutschen Rekordmeisters Bayern München in einem Interview der „Abendzeitung“.

Als heilsame Episode sieht Pfaff, der sich 1982 in seinem ersten Bundesliga-Spiel für den FC Bayern einen inzwischen legendären Fehler geleistet hatte, Neuers Patzer vom Sonntag an. „Das war hart für ihn“, betonte der inzwischen 57-Jährige, stellte aber auch klar: „Das Leben geht weiter, als Großer musst Du da durch. Neuer wird reifen, jetzt wird er ein Großer.“ Mit dem Wechsel von Schalke 04 zum FC Bayern habe Neuer die entscheidende Weichenstellung auf dem Weg nach ganz oben vollbracht. „Weil er bei Bayern spielt. Weil er den Druck spürt.“

Viele ältere Zuschauer hatten bei Neuers Premieren-Fehlgriff ein Déjà-vu. Pfaff hatte vor fast 30 Jahren in seinem ersten Bayern-Spiel für Belustigung gesorgt, als er einen Einwurf des Bremers Uwe Reinders ins eigene Tor flutschen ließ. „So ein Tor passiert in 1000 Jahren nicht mehr“, sagte Pfaff. „Das war wie ein Unfall, Pech.“ Der Belgier erholte sich aber von seinem Fauxpas und wurde zu einem sicheren Bayern-Rückhalt.