„Poldi“ hat gut lachen - Spott für Schalke
Köln (dpa) - Der umworbene Nationalstürmer Lukas Podolski landete auch nach dem 4:0 (1:0) gegen den SC Freiburg noch einige Treffer. „Bei mir klingelt nix“, antwortete der Torjäger des Bundesligisten 1. FC Köln launig auf die Frage, ob viele an ihm interessierte Fußballclubs anrufen würden.
Und selbstbewusst fügte er hinzu: „Wenn man eine so gute Saison wie ich spielt, ist es klar, dass Vereine vorfühlen. Damit muss man auch in den nächsten Wochen rechnen.“ Mit Humor nahm auch Kölns Trainer Stale Solbakken den öffentlichen Vorstoß des Liga-Rivalen FC Schalke 04, eine Verpflichtung Podolskis zu erwägen. „Lukas spielt die beste Hinserie seiner Karriere. Er kann in jeder Mannschaft der Welt spielen“, sagte der Norweger, „und sicher in noch besseren als Schalke.“
Gegen den SC Freiburg steigerte der 26-jährige Torjäger seinen Marktwert weiter. Zwei Treffer steuerte Podolski (61./73. Minute) zum Sieg bei und eines von zwei Toren von Christian Clemens (20./65.) bereitete er vor. Mit nun insgesamt 13 Treffern in 14 Partien egalisierte er seinen Bundesligarekord aus der Spielzeit 2010/11. „Klar, freut mich, schon 13 Tore zu haben. Ich hoffe, da kommen einige mehr dazu und wir feiern weitere Siege“, meinte „Poldi“, dem zudem schon der fünfte „Doppelpack“ in der Saison gelang.
Der von den Kölner Fans mit Schmähgesängen bedachte FC Schalke gab zwar zu, keinen Kontakt zu Podolski zu haben, schürte das Feuer der Unruhe aber weiter. „Bevor Podolski zu Galatasaray Istanbul geht, wäre es für alle Beteiligten sinnvoll, über ihn nachzudenken“, sagte Schalke-Manager Horst Heldt vor dem Anpfiff im „WDR“. Angeblich sollen auch Arsenal London und Lazio Rom ein Auge auf den deutschen Ausnahmestürmer geworfen haben, der in Köln noch einen Vertrag bis 2013 hat. „Mein Vertrag geht noch eineinhalb Jahre und wenn ich das in eineinhalb Jahren entscheide, dann in eineinhalb Jahren“, sagte Podolski doppeldeutig.
Ob er den Kontrakt in Köln tatsächlich bis zum Ende erfüllen wird, ist mehr als fraglich. Ein Grund könnte das gespannte Verhältnis zu FC-Sportdirektor Volker Finke sein. Er hatte dem Liebling des Publikums die Pistole auf die Brust gesetzt und angekündigt, dass er nur mit Podolski in die neue Saison gehen wolle, wenn dessen Vertrag vorher verlängert wird. „Wenn man mit mir nicht in die neue Saison gehen will, muss ich in die zweite Mannschaft oder auf die Tribüne gehen“, meinte Podolski verschmitzt.
Da die wirtschaftliche Lage des 1. FC Köln, der Verbindlichkeiten von rund 30 Millionen Euro hat, nicht so witzig ist, könnte sich der Club durch einen Verkauf des Superstars einiger Sorgen entledigen. Schließlich wird seine Ablöse auf rund 15 bis 20 Millionen Euro taxiert. „Das müssen andere Leute entscheiden: Viel Geld oder Poldi“, meinte Kölns Torwart Michael Rensing. „Ich bin für Poldi.“
Wichtiger ist für ihn zunächst, dass im Nachholspiel am Dienstag (20.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 mit einem weiteren Erfolg der Aufwärtstrend fortgesetzt wird. „Wir haben die große Chance, auf 23 Punkte zu kommen und den siebten Platz einzunehmen. Das sollte Ansporn genug sein, um an unsere Grenzen zu gehen“, forderte Rensing.