Reaktionen zur Zulassung der Anklage gegen Hoeneß
München (dpa) - Uli Hoeneß muss sich wegen seiner Steueraffäre doch vor Gericht verantworten. Die Nachrichtenagentur dpa hat die wichtigsten Reaktionen zusammengestellt:
Franz Beckenbauer (Ehrenpräsident Bayern München): „Ich weiß es nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. Nur deswegen ist man ja jetzt noch nicht verurteilt. Es ist vielleicht auch eine Chance für ihn, jetzt alles offenzulegen und zu beweisen, es war wirklich ein Fehler. Ich denke, wir sollten niemanden verurteilen, der mal einen Fehler gemacht hat. Selbst die katholische Kirche gewährt eine zweite Chance.“
Uli Hoeneß (Präsident Bayern München): „Ich bin überrascht, dass unsere Selbstanzeige von den Behörden bis heute nicht als wirksam erachtet wird. Wir werden in den nächsten Monaten bis zum Prozess im März alles tun, um das Gericht von unseren Argumenten zu überzeugen. (....) Wir müssen uns jetzt mit dieser Situation auseinandersetzen und uns auf den Prozess vorbereiten. (...) Das ist keine Überraschung. Aufsichtsrat, der Verwaltungsbeirat und die Fans haben mir von Anfang an den Rücken gestärkt. Das hat mir und meiner Familie natürlich in den letzten schwierigen Monaten natürlich extrem geholfen. Mahr möchte ich dazu nicht sagen.“
Steffen Seibert (Sprecher der Bundesregierung): „Das sind rechtsstaatliche Abläufe, die wir hier nicht mit Gefühlen zu kommentieren haben. Der Rechtsstaat nimmt seinen Lauf.“
Christian Strenger (Experte für Unternehmensführung in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“): „Hoeneß sollte jetzt zurücktreten. Ich rate den übrigen Aufsichtsratsmitgliedern im Sinne der ethischen Verantwortung darauf hinzuwirken, dass Hoeneß sein Amt zumindest bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens niederlegt. Sollte Hoeneß den Prozess am Ende straffrei oder nur mit einer kleinen Strafe durchstehen, kann er seine alte Rolle ja wieder einnehmen.“
Bastian Schweinsteiger (Mittelspieler Bayern München): „Wir können uns ungestört auf das Spiel vorbereiten. Das hat nichts mit dem Fußball zu tun. Wir tun ihm den größten Gefallen, wenn wir die Spiele gewinnen und Erfolg haben.“