Rekord, aber keine echte Mainzer Freude: Hofmann-Aus
Mainz (dpa) - Nicht mal der Vereins-Startrekord löste beim FSV Mainz 05 ausgelassene Freude aus. Zu schmerzvoll war die Verletzung von Jonas Hofmann. „Eine ganz bittere Pille, die wir schlucken müssen“, sagte Trainer Kasper Hjulmand.
Dass er als erster FSV-Trainer in den ersten acht Saisonspielen der Fußball-Bundesliga ungeschlagen blieb, dass der FSV mit 14 Punkten sich in den internationalen Rängen festsetzte - das alles geriet nach dem 2:1 (2:0) gegen den FC Augsburg durch den Außenbandanriss im rechten Knie von Hofmann in den Hintergrund.
Die Triebfeder im Mainzer Spiel fällt wochenlang aus. Der genaue Behandlungsplan soll in den nächsten Tagen zwischen Hofmann und den Ärzten abgestimmt werden. Der 22-Jährige kann sich 05-Kapitän Nikolce Noveski zum „Vorbild“ nehmen. Der 05-Urgestein wartet nach einem Innenbandanriss im linken Knie seit dem Saisonauftakt beim SC Paderborn (2:2) auf die Rückkehr.
Wie wichtig Hofmann für das neu formierte Mainzer Teams ist, unterstrich sein Führungstor (20. Minute) am Samstag. Nur drei Minuten später traf Jairo Samperio erstmals in der Bundesliga zur Vorentscheidung. „Ich hatte mir lange ausgemalt, wie es sein würde, für Mainz 05 zu treffen. Jetzt genieße ich es, dass es geklappt hat“, sagte der kleine Spanier. Den Augsburgern gelang vor 27 687 Zuschauern durch Tobias Werner nur noch der Anschlusstreffer (78.). Es war das erste Gegentor für die Mainzer auf eigenem Platz nach 347 Minuten.
05-Coach Hjulmand konnte sich nur mit dem Ergebnis anfreunden. „Bis zum 2:0 haben wir sehr gut gespielt, schnell und stark im Abschluss. Die Führung war verdient, aber danach waren wir zu passiv. Wir hatten keine Aggressivität und zu viele Fehlpässe“, klagte der Däne. War es eine Kopfsache oder die schweren Beine der Nationalspieler, von denen der FSV 13 in seinen Reihen hat? Hjulmand wusste keine Antwort.
Eine Führung sei doch das Beste, was es gibt im Fußball, meinte der Däne. „Wenn du das Tempo rausnimmst und immer tiefer stehst, dann hast du Ballverluste und kriegst Unruhe ins eigene Spiel“, kritisierte der 42-Jährige. Lob gab es nur für die Abwehr. „Wir verteidigen sehr, sehr gut. Das ist auch eine Qualität.“ Niko Bungert verstand die kritischen Worte des Trainers. „Für dieses Spiel dürfen wir uns jetzt nicht tagelang abfeiern lassen. Dafür gab es genug Sachen, die nicht gut waren“, erklärte der Abwehrchef.
Richtig tief saß aber der Frust beim FC Augsburg. „Wir haben das Spiel innerhalb von fünf Minuten verloren. Der Doppelschlag der Mainzer, das war viel zu einfach“, klagte Trainer Markus Weinzierl. Er will jedoch auf der zweiten Halbzeit aufbauen. „Da haben wir dann viel besser gespielt. Wir haben alles investiert und eine sehr gute Hälfte abgeliefert. Wir müssen diese individuellen Fehler und diese Inkonsequenz in der Defensive abstellen“, betonte Weinzierl.