Rummenigge weist Bruchhagen erneut zurecht
München (dpa) - In der Diskussion um die Verteilung der Champions-League-Millionen hat Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen erneut zurechtgewiesen.
„Er versucht immer, nur den erfolgreichen und guten Klubs in die Tasche zu greifen“, sagte Bayern Münchens Vorstandschef im „Kicker“ über seinen Frankfurter Amtskollegen. Bruchhagen verwechsele „immer ein Stück weit Solidarität mit Sozialismus“.
Der Eintracht-Boss hatte kürzlich erneut auf das finanzielle Ungleichgewicht zwischen den Bundesligisten hingewiesen und baldige Änderungen angemahnt. Die Liga müsse „daran arbeiten, dass die Champions-League-Teilnehmer die nationalen Meisterschaften nicht immer unter sich ausspielen“, sagte er und schlug vor: „Vereine wie der FC Bayern müssten Teile der Champions-League-Gelder an ihre Ligen abgeben.“
Rummenigge reagierte erbost - und nannte Bruchhagens Idee schon im jüngsten „Bayern-Magazin“ als „unsägliche Schnapsidee“. Der FC Bayern lasse durch die Zentralvermarktung in der Bundesliga Millionen pro Jahr liegen, machte er im „Kicker“ deutlich.
„Das ist viel Geld, aber wir akzeptieren das, denn der Preis, den wir zahlen, ist es wert, weil wir eine sehr solidarische Liga haben, mit der Spreizung, dass der Tabellenletzte der Liga 50 Prozent von dem Vermarktungserlös erhält, den der deutsche Meister bekommt.“
Sollte die Europäische Fußball-Union den Verteilungsmechanismus der Champions-League-Einnahmen tatsächlich anders regeln, „käme es zur Revolution im europäischen Klub-Fußball“, prophezeite Rummenigge. „Das würden sich die großen Klubs - speziell in Spanien, England und Italien - nicht gefallen lassen.“