Schalke 04: Maricas Kampfansage
Nach dem 4:1 gegen den 1. FC Köln steht der Rumäne den Knappen punktgleich mit Bayern und Dortmund auf Platz drei.
Köln. Ciprian Marica konnte seine Freude nicht voll auskosten. Als seine Mitspieler das 4:1 beim 1. FC Köln mit dem Anhang des FC Schalke 04 feierten, saß der Rumäne bereits auf einem Spinningrad in den Stadion-Katakomben. Da er nach seinen zwei Treffern ausgewechselt wurde, musste er die Regeneration gleich im Anschluss daran beginnen. „Wir haben Charakter, Willen und Qualität bewiesen. Es ist kein Zufall, dass wir da oben stehen. Jetzt tun wir alles, um weiter um Platz eins zu spielen“, sagte Marica, als er seinen Arbeitstag dann endlich beenden konnte.
Die Schalker hatten mit diesem Erfolg, den neben Marica auch Klaas-Jan Huntelaar und Marco Höger mit ihren Treffern sicherstellten, ein deutliches Zeichen an die Bundesliga-Konkurrenz gesendet. Wir sind auch dann stark genug, wenn wir Personalsorgen haben, lautete die Botschaft an die die anderen Titelkandidaten. Fünf Siege in Folge haben die Schalker in die Bundesligaspitze auf Platz drei, punktgleich mit Bayern München und Borussia Dortmund, geführt.
40 Punkte wie aktuell hatten die Schalker in der vergangenen Saison mit beinahe der identischen Mannschaft gerade einmal am letzten Spieltag gesammelt. „Wir haben gezeigt, dass wir vielleicht noch keine Spitzenmannschaft sind. Aber immerhin eine Mannschaft“, sagte Christoph Metzelder. Auch wenn die Elf von Huub Stevens in Köln durch Lukas Podolski früh in Rückstand geriet, reichte ihr eine physisch intensive, humorlose Leistung, um Schlimmeres zu verhindern.
Dieser Spielstil, kompakt mit spielerischen Ansätzen, ist das Mittel, das die Schalker vor allzu großen Schwankungen bewahrt. Dabei hilft vor allem auch die Offensivabteilung mit großer Zuverlässigkeit. Mit aktuell 45 Treffern haben sie die hinter den Münchnern den derzeit zweitbesten Angriff der Liga und wohl eine der besten Offensivreihen in der Vereinsgeschichte.
Fallen Leistungsträger wie Raúl oder Jefferson Farfan aus, dann treffen neben dem Torgaranten Huntelaar (16 Treffer) eben Marica oder Höger. Gleich fünf Ausfälle von Stammkräften haben die Schalker in Köln kompensieren müssen und können. Der Kader bietet genügend Alternativen.
Vor allem aber ist es Trainer Huub Stevens gelungen, Harmonie herzustellen, die auch auf die Reservespieler ausstrahlt. Stevens’ Mantra von der Wichtigkeit jedes Spielers zahlt sich jetzt aus. Die Meisterträume rund um den Schalker Markt blühen wieder einmal auf.
Ihnen könnte zugute kommen, dass sie von der Konkurrenz lediglich als vorübergehende Störung empfunden werden. „Ich sehe die Dortmunder als größten Konkurrenten im Titelkampf an“, sagt Bayerns Toni Kroos und ist damit nicht alleine in der Liga. Den Schalkern kommt das gerade recht. Manager Horst Heldt weiß, was den Königsblauen nicht guttun würde: „Eine Meisterdiskussion, die würde uns schaden.“