Köln: Der Abstiegskampf beginnt ohne Podolski
Köln. Es war ein feines Lächeln, das sich auf Michael Rensings Gesicht legte. Von guter Laune war er aber weit entfernt. Seine Wut über die vier Gegentreffer gegen den FC Schalke 04 suchte sich eine ungewöhnliche Ausdrucksform.
„Ich explodiere heute nicht, ich implodiere“, sagte er. „Das typische FC-Syndrom. Nach einem Gegentor fallen wir auseinander.“
Eine zu einfache Fehleranalyse. Bereits nach vier Minuten gingen die Kölner durch Lukas Podolski in Führung, zogen sich danach wie auf Kommando in die eigene Hälfte zurück und hofften auf ihre Konterstärke. Das hätte gutgehen können, wenn Podolski eine weitere Großchance nicht vergeben hätte. Aber das ging nicht gut, weil die Schalker auf beinahe allen Positionen besser besetzt sind und sie die Kölner an ihre physischen und spielerischen Grenzen brachten. Die Passivität ist Teil der Spielidee von Trainer Stale Solbakken und hemmt den Mut zur Offensive. Das funktioniert nur gegen Gegner mit Problemen im Spielaufbau.
Die Kölner wirkten zwar lange ebenbürtig, waren aber letztlich chancenlos. Damit hat der Abstiegskampf für den FC begonnen. Und beinahe resignierend stellte Torschütze Podolski fest: „Ich habe immer gewarnt. Der FC wird sich immer zwischen den Plätzen zehn und 18 aufhalten. Jetzt sind wir mal wieder fast ganz unten.“
Podolski selbst wird mindestens drei Wochen nicht helfen können, an diesem Zustand etwas zu ändern. Eine alte Verletzung, ein Teilriss des Haltebandes im linken Fuß, ist wieder aufgebrochen. Podolski hatte sie sich in der Vorbereitung beim Hallenkick mit Freunden zugezogen — und wird nun gegen Kaiserslautern, den HSV und Nürnberg fehlen. jst