Schalke-Konzern schließt 2012 mit Verlust ab
Gelsenkirchen (dpa) - Der Konzern des FC Schalke 04 hat das Kalenderjahr 2012 mit einem Minus in Höhe von 8,9 Millionen Euro abgeschlossen. Das geht aus der veröffentlichten Bilanz des Fußball-Bundesligisten für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2012 hervor.
Der Konzernumsatz im Kalenderjahr 2012 betrug nach Clubangaben 190,8 Millionen Euro. Dies bedeutet einen erheblichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 2011 (224,2 Mio. Euro), gleichwohl sei dies der zweithöchste Erlös der Vereinsgeschichte, erläuterte Finanzvorstand Peter Peters am Montag.
„Wir wollen beim FC Schalke erfolgreich Fußball spielen, unsere Verbindlichkeiten weiter zurückführen und gleichzeitig auch weiter in die Infrastruktur investieren“, fasste Peters die Ziele des Vereins zusammen. „Alles mit Augenmaß, wir sind keine Zauberer.“
Der Umsatz-Rückgang von 33,4 Millionen Euro erkläre sich zum Großteil mit dem Verzicht auf Transfererlöse in der Größenordnung, wie ihn der Fußball-Bundesligist 2011 durch den Wechsel von Torhüter Manuel Neuer zum FC Bayern München erzielte. 2011 hatte Schalke einen Jahresüberschuss von 4,9 Millionen Euro ausgewiesen. Zu einer großen Belastung wurden im Vorjahr nicht eingeplante Aufwendungen in Höhe von 6,6 Millionen Euro für die Sanierung des durch die Schneemassen beschädigten Daches der Veltins-Arena.
Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA - bereinigt um den Sonderaufwand) lag zwar unter dem von 2011 (62,1 Mio. Euro), blieb jedoch mit 40,8 Millionen Euro im positiven Bereich. Nach Vereinsangaben lagen die Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2012 bei 173,1 Millionen Euro und wurden im Vergleich zum Vorjahr (184,8 Mio. Euro) um 11,7 Millionen Euro deutlich reduziert. „Unser Ziel ist, 2022 oder 2023 schuldenfrei zu sein“, nannte Peters das ehrgeizige Ziel.
Unter dem Strich konnten die Königsblauen trotz der Umsatzeinbuße auch ihre Gesamtverbindlichkeiten von 217 Millionen Euro im Vergleich zu 2011 (228,6 Mio Euro) sogar um 14,2 Millionen Euro zurückführen. „Schalke 04 hat die Abhängigkeit vom sportlichen Erfolg aufgrund seiner hohen Ertragskraft weiter reduziert, seine Handlungsfähigkeit durch die fortschreitende Konsolidierung hingegen erhöht“, betonte Peters. Alle acht Tochtergesellschaften der Schalke GmbH arbeiten nach Angaben des Finanzchefs profitabel.
„Ziel unseres wirtschaftlichen Handelns bleibt es, zukünftig wieder Gewinne zu erzielen. Dies wird 2013 vor allem dann gelingen, wenn der Verein erneut europäisch erfolgreich spielt oder die Personalkosten in der kommenden Transferperiode reduziert“, sagte Peters weiter. Im Sponsoring könnten noch Mehreinnahmen generiert werden. „Ein Gestaltungsspielraum bei Spieleinnahmen“ sei aber nicht vorhanden, meinte Peters.
Beim Personalaufwand hat sich nicht viel verändert. Die Konzern- Ausgaben für alle Mitarbeiter, Aushilfen und Angestellten (mehr als 500) lagen 2012 bei 98,5 Millionen Euro. Den größten Batzen verschlang natürlich der Lizenzspielerbereich mit allen Profis und dem Trainerstab. Die Kosten hierfür bezifferte Peters auf rund 86 Millionen Euro. „Diese Kosten wollen wir nicht über Qualität, sondern über Quantität weiter reduzieren“, so Peters.