Trainersuche Schuster-Rückkehr nach Darmstadt wohl kein Thema

Darmstadt (dpa) - Eine Rückkehr von Trainer Dirk Schuster zum SV Darmstadt 98 ist für Präsident Rüdiger Fritsch offenbar kein Thema.

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„Das Gute liegt nicht in der Vergangenheit, das Gute liegt in der Zukunft“, sagte Fritsch der Deutschen Presse-Agentur.

Spekulationen gibt es trotzdem: Das Bundesliga-Schlusslicht ist nach der Beurlaubung von Norbert Meier vor gut einer Woche auf der Suche nach einem neuen Coach. Dirk Schuster wurde beim FC Augsburg überraschend freigestellt - jener Trainer, unter dem die „Lilien“ in drei Jahren zwei Mal aufgestiegen waren und vergangene Saison den Klassenerhalt in der Bundesliga schafften.

Dass Schuster den SV Darmstadt im Sommer trotz laufenden Vertrags Richtung Augsburg verließ, verlief nicht ohne Misstöne. Sowohl der Trainer als auch Präsident Fritsch äußerten öffentlich ihr Missfallen über den Ablauf. Auch bei den Fans löste der Abschied Enttäuschung und teilweise sogar Wut aus - schließlich hatte Schuster das Team noch kurz vor seinem plötzlichen Abgang als sein „Baby“ bezeichnet.

Auch wenn der Jurist Fritsch eine Rückkehr Schusters nicht explizit ausschloss, ist sie doch sehr unwahrscheinlich. Zwar betonte der Präsident, dass sein Verhältnis zu Schuster keine Rolle spiele. Doch bereits in der Vergangenheit habe man sich gegen eine Rückkehr ehemaliger Darmstädter Übungsleiter wie Kosta Runjaic oder Bruno Labbadia entschieden - beide sind derzeit ohne Verein und damit ebenfalls auf dem Markt.

Dass Schuster ausgerechnet frei wird, während in Darmstadt die Trainersuche auf Hochtouren läuft, ist deshalb wohl eher ein Zufall. In Augsburg warf man dem 48 Jahre alten Coach vor, dass er eine ähnlich defensive Ausrichtung verfolgte wie in Darmstadt. „Die Art und Weise, wie wir spielen, hat nichts mehr mit dem FC Augsburg zu tun, wie wir ihn sehen wollen“, sagte FCA-Manager Stefan Reuter.

In Darmstadt wird dagegen ein Trainer gesucht, der Einsatz, Kampf und Teamgeist in den Vordergrund stellt. Der inzwischen freigestellte Meier hatte dagegen versucht, das Spielerische in den Vordergrund zu stellen - und war damit gescheitert. Nach Meiers Demission erklärte Fritsch, man suche nun eher einen Arbeiter als einen Fußball- Professor. Auch im Mannschaftskreis wird die Rückkehr zum einfachen, kampfbetonten Spiel, wie es bereits unter Interimstrainer Ramon Berndroth wieder praktiziert wird, ausdrücklich begrüßt.