Schweinsteiger-Comeback - Guardiola: Er ist im Kader
München (dpa) - Bastian Schweinsteiger ist endlich zurück - zumindest schon mal im Kader. „Mit seiner Erfahrung kann er uns sehr helfen. Ich weiß nicht, ob er von Anfang an spielt“, orakelte Trainer Pep Guardiola in München.
Er stellte dem Weltmeister zumindest einen Kurzeinsatz beim Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern am Samstag gegen 1899 Hoffenheim in Aussicht. Seit dem triumphalen WM-Finale hat Schweinsteiger wegen Patellasehnenproblemen kein Pflichtspiel mehr absolviert, in der vergangenen Woche stieg der Mittelfeld-Lenker wieder ins Mannschaftstraining ein. Und seine baldige Rückkehr ist nach der schweren Verletzung von Kapitän Philipp Lahm umso wichtiger.
„Ich hoffe, Philipp kann in drei Monaten zurückkommen. Er war mein wichtigster Spieler bis jetzt in meiner Periode bei Bayern“, erklärte Guardiola. Natürlich sei es ohne den am Donnerstag operierten Kapitän „schwer für uns“. Aber man habe einen „super Kader“. Trotz der Verletztenmisere soll der Verein im Winter auch keineswegs auf dem Transfermarkt als Käufer tätig werden. „Keine Spieler“, betonte Guardiola und schüttelte bei der Frage nach möglichen Neuzugängen energisch den Kopf.
Nach der bitteren Lahm-Verletzung, die die Zahl der längerfristigen Ausfälle auf nunmehr acht hochschraubt, hadern die Münchner nicht. „Ich glaube, dass man sich relativ schnell schütteln und nach vorne schauen muss“, forderte Sportvorstand Matthias Sammer. Es sei „kein Platz für Trauer, Traurigkeit und Sentimentalitäten“. Vor allem im Mittelfeld kann Guardiola nicht auf seine Wunschformation bauen, denn neben dem Kapitän fehlen Javi Martínez (Kreuzbandriss), David Alaba (Innenband) und Thiago (Innenband).
„Wir müssen weitermachen und ich muss für die Mannschaft eine Lösung finden, wie wir Philipps Ausfall kompensieren können. Wir dürfen nicht nach Ausreden suchen. Unsere Spielweise bleibt die gleiche“, erklärte Guardiola. Die vom Nationalteam vorzeitig abgereisten oder angeschlagen heimgekehrten Manuel Neuer, Jérome Boateng und Thomas Müller sind nach Aussage des Trainers „alle gesund“.
Im Gegensatz zu den Bayern kann Hoffenheim nahezu in Bestbesetzung bei den seit 17 Pflichtspielen unbesiegten Münchnern auflaufen. Der selbst verschnupfte Trainer Markus Gisdol muss lediglich auf Mittelfeldspieler Eugen Polanski (Pferdekuss im Oberschenkel) verzichten. Mit viel Selbstvertrauen kehrte Angreifer Roberto Firmino vom Nationalteameinsatz zurück. Beim 2:1 seiner Brasilianer gegen Österreich erzielte er den 2:1-Siegtreffer.
„Nicht nur die Beine müssen rennen, auch der Kopf muss klar sein. Man kann sich nicht vorstellen, was so ein Tor in Brasilien auslöst“, mahnte Gisdol allerdings. Jüngst gab es zwei Niederlagen gegen Borussia Mönchengladbach (1:3) und den 1. FC Köln (3:4), doch die „Ergebnisfehler“ will Gisdol hinter sich lassen und in München nicht nur auf Schadensbegrenzung achten.
„Ich halte nichts davon, Spiele von vornherein abzuschenken. Irgendwann wird München auch mal wieder daheim verlieren“, sagte der Coach. Mut kann den Hoffenheimern dabei die vergangene Saison machen, in der sie in der Allianz Arena ein 3:3 beim schon feststehenden Meister erreichten. Damals habe Hoffenheim das sehr gut gemacht, lobte Guardiola und erwartet einen offensivstarken Gast. „Sie haben super überragende Stürmer.“