Sieg gegen FCA gibt Freiburg „Mut für die Zukunft“
Freiburg (dpa) - Die Augen funkelnd, die Wangen gerötet, die Mundwinkel hochgezogen: Die Erleichterung stand Christian Streich nach dem Befreiungsschlag ins Gesicht geschrieben.
„Morgen und übermorgen können wir alles ruhiger angehen und tief durchatmen“, sagte der Trainer des SC Freiburg nach dem 2:0 (0:0) gegen den FC Augsburg und dem Sprung auf Nichtabstiegsplatz 15 in der Bundesliga. Die „gute Gesamtleistung“ gebe „viel Mut für die Zukunft“.
Von euphorischer Stimmung war der Freiburger Fußball-Lehrer nach dem fünften Saisonsieg jedoch weit entfernt. „Wir sind sehr glücklich, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Aber es ist nur ein Spiel. Es kommen noch weitere, die genau so wichtig sind“, betonte Streich und ordnete das Tabellenbild acht Spieltage vor Saisonende als Momentaufnahme ein. „Es ist ein seidener Faden, aber wir schauen, dass wir noch ein bisschen Darm dran bekommen“, sagte der Trainer.
Streich weiß, wie man das Material zur Rettung verstärken kann. Schon dreimal bewahrte er den Sportclub vor dem Absturz in die Zweite Liga. Seit Samstag steht ihm auch wieder ein Helfer mehr zur Verfügung. Sechs Wochen nach seinem Außenbandanriss gab Nils Petersen sein Comeback und erzielte 19 Minuten nach seiner Einwechslung den Treffer zum Endstand (84.), als er eine Hereingabe von Vladimir Darida gekonnt verwertete. „Wir kennen seine Torgefährlichkeit. Er ist sehr wichtig für uns“, sagte Außenverteidiger Christian Günter.
Der erste Sieg nach drei Niederlagen ohne eigenen Torerfolg sei „ein schönes Zeichen an die Gegner“, sagte Petersen, der im Winter als Leihgabe aus Bremen kam. Mit einem Hattrick beim 4:1 gegen Frankfurt hatte er ein spektakuläres Debüt im SC-Trikot gefeiert.
Wie Petersen zeigte sich auch Günter zuversichtlich, im Spiel gegen den 1. FC Köln nach der Länderspielpause nachzulegen: „Für das Selbstvertrauen war dieser Sieg sehr wichtig. Wir müssen diese Leistung jede Woche abrufen, dann können wir das große Ziel erreichen.“
Vorgelegt hatte gegen Augsburg Jonathan Schmid. Nach 406 Minuten beendete der Offensivmann mit seinem Führungstreffer (71.) die Freiburger Torflaute. „Das 1:0 war ein Dosenöffner“, sagte Petersen. Schmid traf aus zwölf Metern den Innenpfosten, von dem der Ball den Weg hinter die Linie des Tores fand. „Heute hatten wir das nötige Glück. Diesmal ist der Ball nicht rausgesprungen, sondern rein“, sagte Streich.
Fortuna stand den Gastgebern in dem gutklassigen Bundesligaspiel schon vor der Führung zur Seite. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte waren die Schwaben in der Viertelstunde nach Wiederbeginn „am Drücker“, wie ihr arg enttäuschter Trainer Markus Weinzierl formulierte: „Da haben wir versäumt, in Führung zu gehen.“ Allen voran Raul Bobadilla hatte Einschussmöglichkeiten, scheiterte aber ebenso am starken SC-Torhüter Roman Bürki wie seine Kollegen.
Für die Augsburger bedeutete die zweite Pleite hintereinander einen weiteren Rückschlag im Rennen um einen Platz in der Europa League. „Das Ziel ist noch da, aber wenn wir so weiterspielen, erreichen wir es nicht“, stellte Innenverteidiger Ragnar Klavan fest.