Slomka kämpft um Job - Rückendeckung von Dufner
Hannover (dpa) - Trainer Mirko Slomka vom Fußball-Bundesligisten Hannover 96 kämpft um seinen Job. Rückendeckung für Slomka gab es von Sportdirektor Dirk Dufner.
„Ich gehe fest davon aus, dass ich auch 2014 noch 96-Trainer bin“, sagte der in die Kritik geratene Coach der „Bild“ vor dem wichtigen letzten Hinrundenspiel in Freiburg. Dufner sagte dem Radiosender NDR2: „Wir haben fest vor, mit diesem Trainer weiter zu arbeiten und zu den Erfolgen der letzten Jahre zurück zu kommen.“
Clubchef Martin Kind machte indes erneut klar, dass Slomkas Zukunft vom Auftritt der Mannschaft in Freiburg abhänge. Kind kann sich vorstellen, auch im Fall einer erneuten Auswärtspleite mit dem einstigen Erfolgscoach weiterzuarbeiten. „Aber es kommt schon auf das wie an“, schränkte Kind in der „Bild“ ein: „Ein 1:2 mit guter Leistung ist etwas ganz anderes als ein 0:5.“
Der mit dem Ziel Europapokalplatz in die Saison gestartete Bundesligist ist nach 16 Spieltagen nur Tabellen-Zwölfter und auswärts noch ohne einen einzigen Punkt. Dennoch rechnet Slomka mit einem Sieg im Breisgau. „Für mich wäre es inakzeptabel, die Hinrunde ohne Auswärtszähler abzuschließen“, meinte der Trainer.
Slomka wertete das äußerst glückliche 3:3 nach 0:3-Rückstand gegen den 1. FC Nürnberg als psychologischen „Wendepunkt“: „Das ist eine große Motivation, so etwas hat die Mannschaft gebraucht.“ Dabei hatte Kind mit diversen Äußerungen seinen Unmut über das spielerisch schwache Auftreten des Teams deutlich gemacht und klare Signale an Slomka gesendet.
Unter anderem wurden die bisherigen Transfergespräche auf Eis gelegt, da ein neuer Coach möglicherweise andere Vorstellungen hat. „Wenn es zu einer Trainer-Entlassung käme, wäre das sicherlich sinnvoll“, hatte Kind gesagt. Slomka interpretiert dies freilich anders: „Er meinte sicher, dass nichts die Konzentration auf Freiburg stören soll.“ Dufner ruderte am Dienstag etwas zurück. „Alle Termine die ich habe, alles was ich vorbereitet habe, arbeite ich selbstverständlich ab, das läuft ganz normal weiter“, sagte Dufner.
Der Sportdirektor bestätigte allerdings, dass das enttäuschende Auftreten Hannovers in der Hinserie nach dem Freiburg-Spiel aufgearbeitet werde. „Das wir nach so einer Vorrunde uns zusammensetzen, analysieren, was können wir besser machen und wie machen wir weiter, ist doch völlig klar“, meinte Dufner.
Slomka ist sich derzeit sicher, dass die Analyse mit ihm zusammen stattfindet. „Ich gehe fest davon aus, dass ich dabei bin“, meinte der Coach, der trotz der deutlichen Worte Kinds auf dessen Rückendeckung baut: „Wir sind immer absolut einer Meinung, wenn es um das Team geht.“