1:1 gegen Leverkusen als Mutmacher für Hoffenheim

Sinsheim (dpa) - Ein schmeichelhaftes Remis gegen Bayer Leverkusen als Mutmacher im Abstiegskampf: 1899 Hoffenheim steckt nach dem 1:1 (1:0) in der Fußball-Bundesliga gegen den Champions-League-Anwärter weiter tief im Schlamassel.

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Trainer Huub Stevens versuchte aber, das Beste aus dem Rückrunden-Start rauszuziehen: „Ich bin mit der ganzen Mannschaft zufrieden. Es ist nur enttäuschend, dass wir nicht das zweite Tor machen.“ Immerhin verbesserten sich die Kraichgauer vom letzten auf den vorletzten Tabellenplatz. „Auch schön“, meinte Nationalspieler Sebastian Rudy.

Mit dem ersten Heimsieg überhaupt der Hoffenheimer gegen Leverkusen wurde es allerdings wieder nichts. Vor 24 140 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena brachte der Schwede Jiloan Hamad (40. Minute) bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause die zwar die Gastgeber in Führung (40.). Kapitän Ömer Toprak glich aber in der 75. Minute für Bayer aus.

Leverkusen hat in 13 von 16 Spielen Hoffenheim bezwungen und bisher nur einmal verloren. Die Gäste gingen am Ende sichtlich unzufrieden vom Platz. „Wir hatten hinten raus klare Chancen, um zu gewinnen“, ärgerte sich Chefcoach Roger Schmidt, der wieder einmal mit der mangelhaften Verwertung seiner Mannschaft haderte: „Das wird hoffentlich keine Never-Ending-Story. Aber das ist ein bisschen unser Problem.“ Auch Weltmeister Christoph Kramer räumte ein: „In so knappen Spielen fehlt uns der Punch.“

Von Anfang an nahm die Bayer-Elf das Heft in die Hand, rollte immer wieder auf die allerdings gut sortierte TSG-Abwehr zu. Nach gerade mal vier Minuten hätte Javier Chicharito Hernández sein Torkontingent weiter aufstocken können: Im Anschluss an eine Ecke rutschte der Mexikaner am langen Pfosten nur ganz knapp am Ball vorbei.

Getreu dem Stevens-Motto „Die Null muss stehen“ konzentrierten sich die Hoffenheimer erstmal nur auf Sicherung. Immer wieder wurden sie zum Rückwärtsgang gezwungen - und hatten in der 26. Minute erneut Glück. Der bärenstarke Torwart Oliver Baumann fischte gerade noch einen Kopfball von Stefan Kießling aus dem Winkel.

Umso überraschender fiel dann die Führung für die Hausherren, bei denen der verletzte Kapitän Pirmin Schwegler fehlte. Nach einem von Kießling abgewehrten Eckball der TSG nahm Hamad das Leder direkt - und sein Schuss fand den Weg an allen Beinen vorbei ins rechte Eck.

Kurz danach musste Baumann aber wieder sein ganzes Können zeigen, als er einen Flachschuss von Chicharito entschärfte. Der Angreifer hatte allein in den 14 Pflichtspielen zuvor so viele Tore (17) erzielt, wie die TSG in allen Partien 2015/16. Er blieb aber an diesem Tag glücklos und konnte sein Dutzend Bundesliga-Treffer nicht voll machen.

Kurz nach dem Wechsel hatte Hamad sogar einen zweiten Treffer auf dem Fuß, schaufelte den Ball aber frei vor Keeper Bernd Leno über die Latte. So freute sich der Torschütze, der sich als Leihgabe bei Standard Lüttich im April einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, zwar über seine Rückkehr, bedauerte aber: „Wenn wir gewinnen und drei Punkte holen, dann können wir gemeinsam feiern.“

Nach einer konfusen Szene im Hoffenheimer Strafstoß traf Toprak erst den Pfosten, per Kopf aber dann doch noch zum überaus verdienten Ausgleich für Leverkusen. Aus dem Duell mit Innenverteidiger Niklas Süle trug er dabei allerdings einen Brummschädel davon. Stevens' Elf wackelte in der Schlussphase weiter - und Kießling vergab noch eine Riesen-Kopfballchance in der 87. Minute.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 35,9 - 64,1

Torschüsse: 5 - 17

gew. Zweikämpfe in %: 43,1 - 56,9

Fouls: 16 - 15

Ecken: 2 - 9

Quelle: optasports.com