Hannover 96 rutscht bei Schaafs Premiere auf letzten Platz
Hannover (dpa) - Thomas Schaafs Rückkehr in die Fußball-Bundesliga endete mit einer Niederlage und dem Sturz ans Ende der Liga. Hannover 96 und Schaaf haben noch 16 Spiele, um die Punkte für den erhofften Klassenverbleib zu holen.
Schaaf blieb nach dem misslungenen Einstand regungslos am Spielfeldrand stehen. So hatte er sich seine Premiere bei Hannover nicht vorgestellt. Doch bei seinem Debüt als Trainer des niedersächsischen Fußball-Bundesligisten kassierte der Coach eine bittere 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen Darmstadt 98 und fiel mit seiner neuen Mannschaft sogar auf den letzten Platz zurück.
„Wir können auch etwas Positives mitnehmen, aber Fakt ist, dass wir verloren haben“, kommentierte Schaaf: „Es hat keiner gesagt, dass das eine einfache Aufgabe wird.“
Die Situation wird für Hannover immer brisanter, obwohl es einen Start nach Maß gab. Bei Schaafs erstem Heimspiel in Hannover traf vor 35 600 Zuschauern Winter-Zugang Hugo Almeida schon in der 10. Minute. Doch für die Darmstädter, die nun schon sieben Zähler vor Hannover liegen, schoss der von Schaaf in Bremen zuletzt verschmähte Ex-Werderaner Sandro Wagner in der 31. und 47. Minute den Sieg heraus.
Der Ende Dezember als Nachfolger von Michael Frontzeck verpflichtete Schaaf wirbelte einiges in Hannovers Mannschaft durcheinander und erlebte zumindest eine gute Anfangsphase. „Da hatten wir schon am Anfang das ein oder andere Problemchen“, sagte Darmstadt-Coach Dirk Schuster.
Nach dem fulminanten Start bekamen die Gastgeber allerdings schon früh Probleme mit dem kampfstarken Aufsteiger und enttäuschten erneut. Die 96-Abwehr wirkte auch bei der Schaaf-Premiere äußerst anfällig. Der Angriff baute zusehends ab. „Das haben wir uns anders vorgestellt“, sagte Hannovers neuer Angreifer Adam Szalai.
Schaaf brachte zwei von fünf in der Winterpause verpflichteten Spielern in der Startelf, verschaffte dem von Frontzeck vernachlässigten Mittelfeldspieler André Hoffmann seinen ersten Saisoneinsatz und änderte zudem die Taktik. Hannover spielte mit der Mittelfeldraute und zwei Angreifern - das ist Schaafs Lieblings-Aufstellung.
Mit den beiden neuen Stürmern Szalai und Almeida in der Anfangsformation war der Unterschied zur Frontzeck-Zeit am deutlichsten. Die beiden wuchtigen Angreifer sorgten mit ihrer körperlichen Präsenz immerhin für einige Unruhe in der Darmstädter Abwehr. Mutiger als in der Hinrunde suchte Hannover den Weg nach vorne, doch die Zielstrebigkeit ging zu früh verloren.
Es war kein Wunder, dass der erst vor einer Woche geholte Almeida die Führung erzielte. Nach einem Warnschuss zu Beginn der Partie wuchtete der portugiesische Nationalspieler den Ball aus knapp zehn Metern ins Netz - nicht genau, aber mit Kraft - und feierte seinen ersten Bundesliga-Treffer seit November 2010.
Darmstadt hatte aber nur in den ersten 25 Minuten Probleme mit den Gastgebern. Der Aufsteiger reagierte zunächst mit Härte, mit dem Ausgleich wuchs dann auch das Selbstvertrauen: Wagner traf aus kurzer Distanz, nachdem Marcel Heller den 96-Linksverteidiger Oliver Sorg stehengelassen hatte.
Noch vor dem Wechsel hatte Darmstadt Pech, als Peter Niemeyer nach einer missglückten Faustabwehr von Ron-Robert Zieler nur den Pfosten traf. Aber schon kurz nach der Pause traf Wagner erneut. Der Mittelstürmer staubte nach Vorarbeit von Konstantin Rausch und Jan Rosenthal ab. „Was mich geärgert hat, das war, wie die Tore zustande gekommen sind“, klagte 96-Torwart Zieler.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 68,9 - 31,1
Torschüsse: 13 - 13
gew. Zweikämpfe in %: 55,5 - 44,5
Fouls: 13 - 21
Ecken: 6 - 4
Quelle: optasports.com