2:3 gegen Hannover 96: Fürther Heimmisere hält an
Fürth (dpa) - Die rekordverdächtige Heimmisere der SpVgg Greuther Fürth hält an. Dem Kleeblattclub gelang auch im 16. Saisonspiel vor eigener Kulisse kein Sieg - stattdessen kann der Tabellenletzte nach dem 2:3 (1:1) gegen Hannover 96 nun am Samstag auch rechnerisch aus der Bundesliga absteigen.
Holt der FC Augsburg gegen den VfB Stuttgart auch nur einen Punkt, ist der Fürther Weg zurück in die Zweitklassigkeit endgültig besiegelt.
„Diese Niederlage ist schwer zu akzeptieren. Wir haben ein sehr gutes Spiel bestritten und sind durch die gnadenlose Effizienz des Gegners bestraft worden“, sagte Fürths Coach Frank Kramer enttäuscht. Mohammed Abdellaoue (36. Minute), Andre Hoffmann (71.) und Sergio da Silva Pinto (87.) bescherten den Niedersachsen in einer nicht hochklassigen, aber spannenden Partie unter den Augen ihres neuen Sportdirektors Dirk Dufner drei glückliche Punkte. Durch Treffer von Nikole Djurdjic (41./83.) hatten die Fürther vor 15 370 Zuschauern im Ronhof zweimal einen Rückstand aufgeholt.
Mit dem Sieg erhielt sich Hannover die theoretische Chance auf eine erneute Qualifikation für die Europa League. „Wir können hochzufrieden sein. Die Mannschaft hat bis zur letzten Sekunde gekämpft. Wir waren eiskalt vor dem Tor“, lobte 96-Torhüter Ron-Robert Zieler seine Vorderleute. Coach Mirko Slomka räumte ein, dass auch Glück dabei gewesen sei. „Es hat sich in der zweiten Halbzeit gelohnt, dass wir uns vorne besser durchgesetzt haben.“
Eine Woche nach dem umjubelten Derbysieg beim 1. FC Nürnberg kontrollierten die Franken im vorletzten Heimspiel über weite Strecken das Geschehen, offenbarten aber trotz 20:4 Torschüssen wieder eklatante Schwächen im Ausnutzen von Chancen. Allen voran Djurdjic vergab beste Gelegenheiten für die Greuther, die schon in der Anfangsphase fehlendes Schussglück beklagten. In der 10. Minute setzte sich Felix Klaus auf der linken Seite energisch gegen Karim Haggui durch, schoss aber an der langen Ecke vorbei. Sekunden später schlenzte Edgar Prib den Ball über Zielers Kasten.
Drei Tage vor seinem offiziellen Dienstantritt in Hannover sah Dufner eine wenig inspirierte 96-Mannschaft. Das von Coach Mirko Slomka gegenüber dem 1;6 gegen Bayern München auf sechs Positionen veränderte Team ließ im Spiel nach vorne lange Zeit die Ideen vermissen. Allein Didier Ya Konan sorgte für Leben in der Offensive.
Der Angreifer von der Elfenbeinküste leitete mit seiner scharfen Hereingabe auch das zu diesem Zeitpunkt überraschende Führungstor ein. Abdellaoue drückte den Ball zu seinem achten Saisontor über die Linie. Doch die Fürther zeigten sich nicht geschockt und schlugen noch vor dem Halbzeitpfiff zurück: Nach Doppelpass mit Klaus ließ Djurdjic seinen Gegenspieler Haggui ins Leere laufen und behielt frei vor Zieler die Übersicht.
Nach dem Seitenwechsel drückte Fürth im Bestreben um den ersten Heimsieg weiter aufs Tempo. In der 58. Minute hatten die Fans den Torjubel bereits auf den Lippen, als Stephan Fürstner Djurdjic mit einem Traumpass auf die Reise schickte. Doch Zieler machte sich ganz lang und parierte den Lupfer des Serben. Dann verfehlte ein Kopfball von Djurdjic das Tor der Gäste knapp. Dann landete ein Distanzschuss von Johannes Geis an der Oberkante der Latte (68.).
Aber auch nach dem 1:2 durch Hoffmanns Kopfball steckte der Tabellenletzte nicht auf. Ein Fehler von Zieler beim Freistoß von Geis gab Djurdjic die Chance zu seinem fünften Saisontor, die sich der Serbe per Kopf nicht entgehen ließ. Doch auch dieser späte Ausgleich reichte nicht zum Punktgewinn, weil Pinto zum 2:3 traf.
Spiedaten:
Ballbesitz in %: 42,6 - 57,4
Torschüsse: 20 - 8
gew. Zweikämpfe in %: 50 - 50
Fouls: 13 - 13
Ecken: 6 - 5
Quelle: optasports.com