Bayer trotzt Turbulenzen: 5:0 gegen desolate Hoffenheimer

Leverkusen (dpa) - Nationalspieler André Schürrle zeigte beim 5:0 (2:0) von Bayer Leverkusen gegen 1899 Hoffenheim, was er für seinen möglichen neuen Arbeitgeber FC Chelsea wert sein könnte.

Ungerührt der Turbulenzen um das ansehnliche Millionen-Angebot des englischen Premier-League-Clubs trug er vor 28 683 Zuschauern mit den Toren zum 2:0 (31. Minute) und 4:0 (69.) sowie der Vorarbeit zum Führungstreffer von Stefan Kießling (16.) wesentlich zum Schützenfest bei.

„Dass André ein wichtiger Spieler ist, wussten wir auch vorher“, sagte der Bayer-Kapitän Simon Rolfes und fügte zu den Spekulationen über dessen Weggang hinzu: „So ist das Fußball-Geschäft.“ Schürrle verließ dagegen wortlos die BayArena, in der er, wie es aussieht, am vorletzten Spieltag gegen Hannover 96 zum letzten Mal im Leverkusen-Trikot spielen wird.

Wie Schürrle gelang auch Kießling ein Doppelpack. Nach dem Führungstreffer markierte er noch das 3:0 (65.). Damit erhöhte er sein Torkonto auf 22 und bleibt dem Dortmunder Robert Lewandowski (23) im Kampf um die Torjägerkrone auf der Spur. „Es geht noch besser, aber stolz bin ich schon“, meinte Kießling. Das 5:0 erzielte Stefan Reinartz (79.). „Die Mannschaft hat richtig gut aufgespielt“, lobte Bayer-Chefcoach Sascha Lewandowski. Da Rivale Schalke 04 in Frankfurt (0:1) verlor, war der Erfolg ein großer Schritt in Richtung Königsklasse. Der Tabellenvorletzte der Fußball-Bundesliga aus Hoffenheim, der das neunte der insgesamt zehn Duelle gegen die Werkself verlor, spielte dagegen desolat wie ein Absteiger. Im Kampf um den Klassenverbleib wird 1899 zunächst auch noch auf Eugen Polanski verzichten müssen, der mit seiner Notbremse gegen Kießling (23.) einen Strafstoß verursachte und dafür eine Rote Karte sah.

Den Elfmeter von Bayer-Kapitän Simon Rolfes parierte Koen Casteels, der für den verletzten Stammkeeper Heurelho Gomes im Hoffenheimer Tor stand und nicht die Hauptschuld an der Pleite trug. „Um den Elfmeter und die Rote Karte wegzustecken, ist die Mannschaft nicht stabil genug“, sagte Hoffenheim Trainer Markus Gisdol. „In den nächsten vier Spielen müssen wir möglichst ein anderes Gesicht zeigen“, forderte 1899-Verteidiger Andreas Beck. Das einzige Positive des Spieltag war für die Hoffenheimer, dass die vor ihnen liegenden Düsseldorfer (1:2 in Hamburg) und Augsburg (0:1 in Gladbach) auch verloren.

Allerdings müssen sich die Kraichgauer im Endspurt deutlich steigern, um den Rückstand noch aufzuholen und den direkten Abstiegsplatz zu verlassen. In der Offensive herrschte totale Flaute. Die einzige Chance für die Gäste hatte Rechtsverteidiger Andreas Beck mit einem Fernschuss (37.).

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 63 - 37

Torschüsse: 22 - 5

gew. Zweikämpfe in %: 53,5 - 46,5

Fouls: 11 - 9

Ecken: 5 - 1

Quelle: optasports.com