Bayerns B-Elf siegt auch in Hannover mühelos 6:1

Hannover (dpa) - Der Trainingsnachmittag bei Hannover 96 fand für Bayern München mit dem locker herausgespielten 6:1 (3:0) ein standesgemäßes Ende.

Ohne Mühe setzte sich der neue deutsche Meister bei der Barcelona-Generalprobe durch und baute seine Serie in der Fußball-Bundesliga auf 13 Siege am Stück aus. Nur der Patzer von Torwart Manuel Neuer, der den Gastgebern den Ehrentreffer durch Andre Hoffmann (85.) ermöglichte, sorgte bei der Vorbereitung auf das Dienstags-Spiel gegen die Katalanen für ein bisschen Missstimmung.

Vor dem ersten Bundesliga-Tor des jungen 96-Mittelfeldspielers ließ der Bayern-Keeper einen Freistoß von Christian Pander aus den Händen rutschen und schenkte den 96ern damit ihren Treffer. „Er war von der Sonne geblendet“, sagte Trainer Jupp Heynckes und nahm den Keeper in Schutz: „Er spielt eine überragende Saison.“ Der Trainer lobte lieber und betonte: „Wir haben keine B-Mannschaft, sondern nur eine A-Mannschaft.“ Neuer selbst sagte zu seinem Torwartspiel: „Etwas Risiko ist dabei.“

Drei Tage vor dem Champions-League-Halbfinale hatte der neue deutsche Meister trotz des Schönheitsfehlers keine Schwierigkeiten, um die Niedersachsen locker abzuschießen. Mühelos setzten sich die Bayern in der ausverkauften AWD-Arena nach einem Eigentor von Lars Stindl (16. Minute) sowie Toren von Franck Ribéry (22.), Mario Gomez (40./62.) und Claudio Pizarro (71./86.) durch.

„Es hätte auch ein bisschen weniger sein können“, kommentierte 96-Clubchef Martin Kind das halbe Dutzend Tore der Gäste. Trainer Mirko Slomka sagte: „Heute war es schon ein krasser Unterschied. Die gesamte Defensivarbeit hat kaum eine Chance gehabt, den Bayern Paroli zu bieten.“ Hannover hat nach der Niederlage kaum noch Chancen, zum dritten Mal in Folge die Europa League zu erreichen.

Die Bayern zeigten trotz erneuter Rotation eine nahezu perfekte Vorstellung und begeisterten ihre Fans mit vielen Offensiv-Aktionen. Sie setzten dabei ihr meisterliches Schaulaufen fort und blieben auf Rekordjagd. Der 26. Sieg in einer Saison ist eine neue Bestmarke. Zugleich stellten die Bayern bereits vier Spieltage von Saisonende den Punkterekord von Borussia Dortmund (81 Zähler) aus der vergangenen Saison ein.

All dies erreichten die Münchner mit einer Elf, die Heynckes im Vergleich zum Pokalsieg gegen Wolfsburg auf acht Positionen verändert hatte. Bastian Schweinsteiger stand nicht einmal im Kader, um sich für die Partie gegen Lionel Messi und Co. zu schonen. Kapitän Philipp Lahm und Javier Martinez durfte auf der Bank durchschnaufen.

Das muntere Toreschießen der Bayern begann nach Pfostentreffern von Ribéry (5.) und Pizarro (20.) sowie einem Eigentor von Stindl, der einen Querpass von David Alaba unhaltbar für Ron-Robert Zieler über die Linie lenkte. Das erste eigene Tor erzielte der agile Ribéry nach Pizarro-Pass. Und auch beim anschließenden Treffer von Gomez gab der Peruaner, der auf auf der Zehner-Position spielte, die Vorarbeit.

Nach der Pause durften Ribéry und Thomas Müller sich schonen, wurden durch Xherdan Shaqiri und Arjen Robben ersetzt. Nach einer ruhigeren Viertelstunde traf Gomez nach Flanke von Innenverteidiger Jerome Boateng, ehe Pizarro noch zweimal selber traf.

Gomez nutzte die Gelegenheit, für sich Werbung zu machen, mit zwei Toren. Der Mittelstürmer, der wegen der Sperre von Mario Mandzukic auch auf einen Einsatz gegen Barcelona hoffen darf, agierte wie gewohnt als lauernder Abstauber und nicht als erster Abwehrspieler wie der Kroate. Deutlich stärker agierte Pizarro, der auf der Spielmacher-Position Akzente setzte und auch noch traf.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 43,5 - 56,5

Torschüsse: 7 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 59,5 - 40,5

Fouls: 7 - 9

Ecken: 2 - 9

Quelle: optasports.com