Eintracht nach Sieg gegen Schalke auf Europa-Kurs

Frankfurt/Main (dpa) - Dank Elfmeter-Held Oka Nikolov darf Eintracht Frankfurt mehr denn je auf eine Europa-Reise in der kommenden Saison hoffen. Der Torwart-Oldie avancierte mit einem gehaltenen Handstrafstoß und weiteren Glanzparaden zum Matchwinner beim 1:0 (1:0)-Sieg gegen den FC Schalke 04.

Vor 51 500 Zuschauern erzielte Marco Russ in der 42. Minute per Kopf den Treffer zum ersten Frankfurter Bundesligaerfolg seit neun Jahren gegen den Revierclub. Die Hessen verteidigten mit 45 Punkten den sechsten Tabellenplatz und rückten bis auf einen Zähler an die viertplatzierten Schalker heran.

Einen kleinen Wermutstropfen gab es jedoch, denn vor dem Anpfiff kündigte Eintracht-Vorstandschef Heribert Bruchhagen den Weggang von Mittelfeld-Juwel Sebastian Rode nach Ablauf seines Vertrages im Sommer 2014 an. „Er hat uns mitgeteilt, dass er danach andere Pläne hat“, sagte Bruchhagen. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ soll sich Rode mit dem deutschen Rekordmeister Bayern München über einen Wechsel einig sein. „Wenn das so ist, dass er zu Bayern München gehen kann, hast du wenig Argumente“, sagte Eintracht-Trainer Armin Veh dem TV-Sender Sky.

Gegen die Königsblauen, die laut Sportdirektor Horst Heldt wegen eines kolportierten Wechsels des Dortmunders Felipe Santana keinen Kontakt zur Borussia aufgenommen haben, war Rode als Defensivabräumer zunächst mehr gefordert als ihm lieb sein konnte. Innerhalb von 120 Sekunden hatten Marco Höger, Michel Bastos und Raffael die Gäste-Führung auf dem Fuß.

Die durch den Ausfall von Rechtsverteidiger Sebastian Jung, Kapitän Pirmin Schwegler und Top-Torjäger Alexander Meier gehandicapte Eintracht kam erst nach einer Viertelstunde besser ins Spiel und zu ersten Gelegenheiten. Ein Kopfball von Bamba Anderson verfehlte knapp das Ziel, dann traf der erst 17 Jahre alte Marc Stendera nach einem feinen Solo nur die Oberkante der Latte.

Kurz darauf herrschte helle Aufregung im ausverkauften Rund: Nach einem Freistoß von Bastos in die Frankfurter Mauer entschied Schiedsrichter Günter Perl wegen eines Handspiels von Stefan Aigner auf Elfmeter. Bastos trat an den Punkt, doch Nikolov parierte. Der 38-Jährige blieb später auch Sieger gegen Ciprian Marica, der frei vor ihm aufgetaucht war.

Doch auch Schalke hatte in der temporeichen ersten Halbzeit zweimal Glück. Zunächst traf Aigner mit einem Kopfball nur das Außennetz, dann lenkte Timo Hildebrand einen Schuss von Takanashi Inui an die Latte. Gegen den Kopfball von Russ zur Frankfurter Führung kurz vor der Pause war der Schalker Torwart dann aber machtlos.

Nach dem Wechsel nahm Frankfurt etwas Tempo aus dem Spiel. Schalke verstärkte seine Bemühungen um den Ausgleich, doch Nikolov erwies sich als unüberwindbar. Der Keeper rettete gegen Bastos, Julian Draxler und den eingewechselten Teemu Pukki dreimal glanzvoll.