Freiburg auf dem Weg nach Europa: 3:1 gegen H96
Freiburg (dpa) - Der SC Freiburg steht nach zwölf Jahren vor einem Comeback im Europapokal. Die Breisgauer gewannen zum Auftakt des 29. Spieltags der Fußball-Bundesliga mit 3:1 (2:1) gegen Hannover 96 und schielen als Tabellenfünfter sogar in Richtung Champions League.
Ein Eigentor von Christian Schulz (25. Minute) sowie Treffer der überragenden Max Kruse (44.) und Jonathan Schmid (73.) bescherten dem Team von Christian Streich vor 24 000 Zuschauern den dritten Sieg nacheinander.
„Wir haben jetzt 45 Punkte auf dem Konto und wollen natürlich oben dran blieben. Wir können hier einiges erreichen mit diesem Team“, sagte Torschütze Kruse zufrieden. „Die Mannschaft hat schon sehr reif gespielt“, bescheinigte Trainer Christian Streich. Dagegen erhielten die Ambitionen der Niedersachsen auf eine erneute Teilnahme an der Europa League durch die elfte Auswärtsniederlage einen empfindlichen Dämpfer. Konstantin Rausch (36.) war der Torschütze für die 96er. „Es ist jetzt für uns fast nicht mehr möglich, sich zu qualifizieren“, räumte Kapitän Steven Cherundolo ein. „Wir haben momentan einfach nicht das Durchhaltevermögen“, erklärte Coach Mirko Slomka.
Bereits lange vor dem Schlusspfiff feierten die SC-Fans ihre Mannschaft mit „Oh, wie ist das schön“-Gesängen. Dreh- und Angelpunkt des Freiburger Spiels war Kruse. Der künftige Mönchengladbacher war unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw an den meisten Aktionen der Gastgeber beteiligt und erzielte bereits sein zehntes Saisontor. Daneben überragte Schmid als Vorbereiter und Torschütze. Dem 96-Team konnten dagegen auch die Rückkehrer Lars Stindl und Jan Schlaudraff nicht die nötige Sicherheit verleihen. Slomkas Elf fehlte in der Offensive zu häufig die Präzision.
Beflügelt durch die jüngsten Erfolge gegen Mönchengladbach und in Hamburg ergriff der Sportclub auch ohne den früheren 96er Jan Rosenthal sofort die Initiative und setzte die Gäste unter Druck. Ein kapitaler Fehlgriff von 96-Keeper Ron-Robert Zieler sorgte dann für die verdiente Führung der Freiburger. Der Nationaltorhüter unterlief eine Flanke von Schmid, der unmittelbar dahinter stehende Schulz lenkte den Ball unglücklich ins eigene Netz.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf die Hausherren der Ausgleich, bei dem SC-Abwehrspieler Pavel Krmas mit einem Ballverlust gegen Mame Diouf Schützenhilfe leistete. Die Hereingabe des Senegalesen verlängerte Rausch ins Tor. Der 23-Jährige hatte bereits vor 14 Tagen die Treffer bei Hannovers 2:0-Sieg in Augsburg erzielt.
Doch die Streich-Elf steckte das Gegentor ungerührt weg und schlug in Gestalt von Kruse noch vor der Pause zurück. Der 25-Jährige traf mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze neben den Pfosten. Auch nach Wiederanpfiff stellte der SC das spielbestimmende Team. Die Chance, dem Spiel nochmal eine Wende zu geben, verpasste Diouf, der die zweite Gäste-Chance des Spiels geradezu kläglich vergab und SC-Keeper Oliver Baumann den Ball in die Arme schob (69.). „Solche Chancen darf man nicht liegen lassen“, beklagte Slomka. Vier Minuten später machte Schmid alles klar, als er den wieder nicht souverän wirkenden Zieler zum dritten Mal überwand.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 58,7 - 41,3
Torschüsse: 15 - 10
gew. Zweikämpfe in %: 54,5 - 45,5
Fouls: 13 - 23
Ecken: 6 - 4
Quelle: optasports.com