3:1 in Klopps alter Heimat: Dortmund siegt in Mainz

Mainz (dpa) - Jürgen Klopp war der Erfolg in der alten Heimat etwas unangenehm. „Thomas hat zu mir gesagt: Wenn ich Anstand habe, sage ich Entschuldigung“, meinte der aktuelle Trainer von Borussia Dortmund und langjährige Coach von Mainz 05 nach dem glücklichen 3:1 (0:0)-Sieg bei seinem Ex-Verein.

Unter dem Strich steht aber vor allem, dass der BVB durch die Tore von Pierre-Emerick Aubameyang (70. Minute) per Freistoß und zweimal Robert Lewandowski per Strafstoß (78./90.+3) auch in der Fußball-Bundesliga in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist und nach zuvor zwei Niederlagen diesmal trotz schwacher Leistung gewann. Deshalb lautete Klopps eigentliches Fazit auch: „Das war heute eine ganz, ganz große kämpferische Leistung. Mehr hatte ich gar nicht erwartet und mehr ließ der Gegner gar nicht zu.“

Die Mainzer waren lange Zeit die bessere Mannschaft gewesen und in den turbulenten letzten 20 Minuten durch Eric Maxim Choupo-Moting per Foulelfmeter sogar noch einmal zum Ausgleich gekommen (74.). Am Ende standen sie aber mit leeren Händen und nur noch zehn Mann da, weil Elkin Soto für sein Handspiel vor dem 1:2 die Rote Karte sah (78.). „Wir haben sehr gut verteidigt und viele gefährliche Aktionen gehabt. Mit der Leistung bin ich vorbehaltlos zufrieden, ich bin sogar absolut angetan“, sagte Trainer Thomas Tuchel dennoch.

Die langjährigen Mainzer Klopp und Manuel Friedrich wurden in der Coface Arena schon vor dem Spiel mit großem Jubel empfangen. Klopp baute seine Mannschaft im Vergleich zum Champions-League-Sieg gegen Neapel gehörig um. So kamen neben dem anfangs unsicheren und mit zunehmender Spieldauer immer besseren Friedrich noch Aubameyang und zum ersten Mal seit seiner Hüft-Operation auch Lukasz Piszczek von Beginn an ins Team. Jakub Blaszczykowski, Kevin Großkreutz und Sven Bender bildeten das Mittelfeld in einem neu formierten 4-3-2-1-System. Neben Sebastian Kehl und Nuri Sahin blieb auch der am Dienstag noch so starke Henrich Mchitarjan zunächst auf der Bank.

Der BVB spielte aber auch nach dieser Rotation ungewohnt kraftlos. Die Mannschaft tat sich schwer, weil sie sich immer wieder unnötige Ballverluste und Konzentrationsmängel leistete. Die erste Dortmunder Chance hatte Lewandowski erst in der 26. Minute.

Ganz anders die deutlich agileren Mainzer. Klopps Ex-Verein, bei dem er 18 Jahre lang Spieler und Trainer war, betrieb einen großen läuferischen Aufwand und versuchte immer wieder, schnell und direkt vor das Dortmunder Tor zu kommen. Erstmals turbulent wurde es kurz vor der Pause, als der Mainzer Stefan Bell (42.) und im Gegenzug auch Aubameyang (43.) nur die Latte trafen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Klopp längst reagieren müssen und Sahin für den am Oberschenkel verletzten Bender gebracht (32.). Nach der Pause kamen auch Kehl und Mchitarjan für die ebenfalls angeschlagenen Blaszczykowski und Reus.

Dortmund dominierte die Partie mit zunehmender Spieldauer immer mehr, spielte sich aber lange Zeit kaum Torchancen heraus. Das änderte sich erst in den fulminanten letzten 20 Minuten.

Zunächst versenkte Aubameyang einen schönen Freistoß aus 25 Metern. Nach einem Foul von Piszczek an Yunus Malli kam Mainz durch den Strafstoß von Choupo-Moting zwar noch einmal zurück. Doch wiederum nur vier Minuten später konnte Soto einen Schuss von Aubameyang nur mit der Hand klären. Nach der doppelten Bestrafung durch Platzverweis und Tor war alles entschieden. Lewandowski verwandelte am Ende sogar noch den dritten und einzig umstrittenen Elfmeter des Spiels. „Das war spielerisch nicht unser bester Tag. Aber wir haben den Glauben nie verloren“, meinte Roman Weidenfeller.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 44,8 - 55,2

Torschüsse: 12 - 16

gew. Zweikämpfe in %: 53,2 - 46,8

Fouls: 11 - 16

Ecken: 6 - 5

Quelle: optasports.com