3:2 in Freiburg: Mainz landet wichtigen Auswärtssieg
Freiburg (dpa) - Die Erleichterung bei Mainz 05 war nach dem eminent wichtigen 3:2 (2:0) gegen den SC Freiburg überall zu spüren.
Trainer Martin Schmidt plauderte eine Stunde nach Spielende noch immer mit Landsleuten aus der Schweiz, Julian Baumgartlinger hatte in der Freiburger Frühlingssonne keine Eile in den Bus zu steigen und schrieb Autogramme. „Wenn man schlecht spielt und drei Punkte holt, kann man zufrieden sein“, urteilte Daniel Brosinski nach der Vorentscheidung im Abstiegskampf.
Vor 24 000 Zuschauern bescherten Shinji Okazaki mit einem Doppelpack (39. und 45. Minute) sowie Yunus Malli (83.) den Gästen im Schwarzwald-Stadion den ersten Dreier nach zuvor drei Partien ohne Sieg. Fünf Spieltage vor dem Saisonende haben die Mainzer die Gefahrenzone der Fußball-Bundesliga vorerst verlassen. „Aber wir wissen, dass 34 Punkte nicht reichen und wir noch Spiele brauchen mit besseren Leistungen“, mahnte Trainer Schmidt trotz aller Freude.
Der Sportclub dagegen konnte die Niederlagen von Paderborn und Hannover nicht nutzen und hat weiterhin nur zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Treffer von Admir Mehmedi (80.) und Jonathan Schmid kamen zu spät (90.). „Wir müssen den Weg weitergehen. Der Weg stimmt“, sagte SC-Trainer Christian Streich. „Ich habe gesagt: es wird bis zum letzten Spieltag brutal für uns.“
Der SC war mit dem Selbstvertrauen aus drei ungeschlagenen Spielen nacheinander das klar bessere Team. Die erste von vielen richtig guten Möglichkeiten zum 1:0 gab es in der 17. Minute, als SC-Verteidiger Christian Günter den Ball nach klugem Zuspiel von Sascha Riether an die Latte drosch.
Der starke Loris Karius im Mainzer Tor musste - und konnte - sich fast im Minutentakt bewähren, Roman Bürki blieb auf der Gegenseite dagegen fast beschäftigungslos. Doch fast jedes Mal, wenn der Schweizer in der ersten Hälfte in Aktion war, wurde es gefährlich. In der 28. Minute lieferte er sich einen völlig unnötigen Zweikampf mit Okazaki. Mit Glück behielt Bürki den Ball wenige Meter vor seinem Strafraum.
Elf Minuten später profitierte der Japaner Okazaki vom schläfrigen Umschaltverhalten der überhaupt nicht wie ein Abstiegskandidat spielenden Gastgeber und erzielte seinen elften Saisontreffer. Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.
Doch noch vor dem Seitenwechsel musste Christian Streich die nächsten krassen Aussetzer seiner Defensive mitansehen. Auf ein krasses Missverständnis zwischen Bürki und dem gegen Stuttgart gelbgesperrten Pavel Krmas folgte ein Schuss an den Pfosten und dann eine Ecke. Am Ende des Strafraum-Flippers drückte erneut Okazaki den Ball über die Linie. „Da denkst du: wie kann so ein Spiel 2:0 stehen?“, haderte Streich nach dem Abfpiff.
Freiburg war auch nach dem Rückstand die spielbestimmende Mannschaft. Mit der Einwechslung von Nils Petersen wurde der Druck auf das Mainzer Tor noch größer. Aber entweder stand Karius im Weg (61.) oder Petersen im Abseits (66.). Schmid traf mit einer feinen Volleyabnahme noch den Pfosten (77.). Mehmedi bezwang Karius schließlich mit einem wunderschönen Schlenzer ins Kreuzeck - doch Mallis Kopfballtor machte alle Hoffnungen auf einen Punkt scheinbar zunichte. Schmids 3:2 war am Ende aber doch nur Ergebniskosmetik.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 60,8 - 39,2
Torschüsse: 25 - 12
gew. Zweikämpfe in %: 48,3 - 51,7
Fouls: 15 - 9
Ecken: 10 - 5
Quelle: optasports.com