Nach 0:0: Hertha und Köln kurz vor Rettung

Berlin (dpa) - Selten hat ein torloses Remis solche allgemeine Zufriedenheit ausgelöst. „Wir sind mit dem Punktezuwachs nicht unzufrieden“, erklärte Kölns Trainer Peter Stöger nach dem 0:0 seines FC bei Hertha BSC.

Foto: dpa

„Wir haben einen Punkt mehr auf dem Konto, den nehmen wir mit“, sagte Marvin Plattenhardt, der nach überstandener Verletzung wieder in die Berliner Startelf gerückt war.

Torjubel gab es in Berlin nur über die Treffer auf den anderen Plätzen: Dank der Niederlagen von Hannover, Freiburg und Paderborn stehen Hertha und Köln aber fünf Spieltage vor dem Saisonabschluss der Fußball-Bundesliga kurz vor dem Klassenverbleib. Das zehnte Remis im 50. Duell der Traditionsvereine - bei 17 Berliner und 23 Kölner Erfolgen - brachte beide Clubs auf 34 Punkte.

Hertha ist als Tabellen-13. nun schon sieben Spiele nacheinander ungeschlagen. Köln (Platz 12) markierte mit dem achten 0:0 in der laufenden Spielzeit einen Ligarekord. Und auch wenn das Stöger-Team weiter auf den ersten Auswärtssieg 2015 wartet, ist der Optimismus in der Domstadt groß. „Wir werden mit Sicherheit noch mal punkten, das eine oder andere Spiel auch gewinnen“, sagte der Kölner Trainer.

Die jeweils 33 Punkte schon vor der Partie des 29. Spieltags gaben sowohl den Berlinern als auch den Gästen die Lockerheit, über spielerische Aktionen den Erfolg zu suchen. Wobei die Gäste, die ohne Pawel Olkowski und Marcel Risse auskommen mussten, noch eine ausgeprägtere Defensivtaktik wählten. So bestimmten vor 51 203 Fans über weite Strecken - untypisch für das bisherige Auftreten unter Coach Pal Dardai - die Herthaner das Geschehen.

Einen Kopfball von Berlins Innenverteidiger Sebastian Langkamp parierte FC-Keeper Timo Horn großartig (17.). Salomon Kalou fehlte die Aggressivität im Abschluss. Und die größte Gelegenheit für die Gastgeber vergab Per Skjelbred in seinem 75. Bundesligaspiel. Der Norweger schoss den Ball nach schönem Doppelpass frei aus elf Metern am Kölner Tor vorbei (30.).

Glück hatten die Berliner allerdings, als Schiedsrichter Knut Kircher ein klares Trikotziehen von Skjelbred am robusten Dominic Maroh nicht mit Elfmeter bestrafte (30.). Kurz vor der Pause zeigten sich die Kölner dann auch bei ihren Gegenstößen gefährlicher: Einen Schuss von FC-Kapitän Miso Brecko holte Thomas Kraft aus dem kurzen Eck (35.). Wenig später setzte Maroh einen Kopfball knapp zu hoch an. „Köln ist eine gut organisierte Mannschaft“, bemerkte Dardai.

Das aktivere und gefährlichere Team blieb Hertha, auch wenn mit dem Niederländer Roy Beerens eine Offensiv-Stammkraft zusätzlich fehlte. Valentin Stocker, Kalou und Genki Haraguchi versäumten es jedoch, das klare Chancen-Übergewicht in einen zählbaren Erfolg zu verwandeln. „Ein bisschen tut es schon weh“, sagte Hertha-Trainer Dardai. Auch wenn elf Minuten vor dem Ende Kölns erfolgreichster Torjäger Anthony Ujah mit der besten Chance der Gäste an Kraft scheiterte und seinen bisher zehn Saisontreffern keinen weiteren hinzufügen konnte.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 49,2 - 50,8

Torschüsse: 10 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 51,3 - 48,7

Fouls: 9 - 14

Ecken: 8 - 11

Quelle: optasports.com