Augsburg setzt Ausrufezeichen - 3:0 gegen Stuttgart
Augsburg (dpa) - Die Hoffnung auf eine dritte Bundesligasaison wird größer beim FC Augsburg. Durch den klaren 3:0 (0:0)-Erfolg im schwäbischen Fußballderby gegen den VfB Stuttgart demonstrierte der Aufsteiger von 2011 nicht nur seine Klasse, sondern spielte sich zeitweise in einen kleinen Rausch.
„Da sieht man, wie das mit der Psyche aussieht: Dass Druck da ist, dass meine Spieler aber nicht verkrampfen“, frohlockte Trainer Markus Weinzierl. Trotz des siebten Saisonsieges bleibt es aber äußerst eng im Klassenkampf. Der Augsburger Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz bleibt nach dem Hoffenheimer Sieg gegen Nürnberg konstant bei winzigen drei Punkten. Andererseits ist drei Spiele vor Saisonschluss nun selbst ein Nichtabstiegsrang wieder ganz nah für den FCA, der seit Wochen auf dem Relegationsrang rangiert.
Sascha Mölders (61. Minute), Marcel de Jong (83.) und Dong Won Ji (85.) sorgten für hochverdiente drei Zähler - an ein Durchatmen ist gleichwohl überhaupt nicht zu denken: Bei den schweren Auswärtsaufgaben kommende Woche in Freiburg und anschließend beim FC Bayern wollen die Augsburger Überraschungen erzwingen, am 18. Mai könnte dann das Heimspiel gegen den sicheren Absteiger Greuther Fürth über das Wohl und Wehe entscheiden. „Wir haben noch drei Spiele und werden dreimal so kämpfen wie heute“, versprach Weinzierl.
Mit viel Engagement und großer Einsatzbereitschaft fighteten sich die Gastgeber zum Erfolg - auch wenn Weinzierls Profis nicht so spielstark auftraten wie noch jüngst vor eigener Kulisse gegen Frankfurt (2:0). Tormöglichkeiten gab es dennoch reichlich.
„Augsburg wollte ein Stück mehr als wir, sie haben sich besser durchgesetzt, hatten die letzte Konsequenz“, sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia zum überlegenen Schwaben-Kontrahenten. „Bei uns waren es heute 90, 95 Prozent - das reicht dann nicht.“
Sein altbekanntes Manko Chancenauswertung aber hat der FCA auch kurz vor Saisonende noch immer nicht behoben. Schon in der 3. Minute lief Jan Moravek alleine auf Stuttgarts Torwart Sven Ulreich zu - und verstolperte vollkommen überhastet den Ball. Auch Tobias Werner (14.) und Ji (24.) vergaben ihre Großchancen - ebenso Vorzeigekämpfer Sascha Mölders per Schuss (29.) und Kopf (35.).
Die Gäste hielten ordentlich dagegen und zeigten Präsenz in den Zweikämpfen - viel mehr aber auch nicht. Ein wenig war Labbadias Mannschaft anzumerken, dass den restlichen Bundesligapartien in erster Linie Übungscharakter im Vorfeld des DFB-Pokal-Finales gegen den FC Bayern am 1. Juni in Berlin beikommt. Für die Europa League ist der VfB dank des Endspieleinzugs sowieso schon qualifiziert, in der Liga geht es fast nur noch um die Ehre. Mehr als zwei halbwegs gefährliche Kopfbälle von Martin Harnik (16.) und Vedad Ibisevic (38.) sprangen aber zunächst nicht raus. Pech vor 30 660 Zuschauern hatte Harnik nach 49 Minuten, als FCA-Torwart Alexander Manninger seinen Versuch aus fünf Metern reaktionsschnell entschärfte.
Augsburg brauchte mehr als eine Stunde zur überfälligen Führung, die Mölders nach einer Werner-Ecke aus kurzer Distanz besorgte. Daniel Baier (68.), Ji (72./81.) und Werner (73.) verpassten das zweiten Tor - nur wenige Sekunden nach seiner Einwechselung machte es Joker de Jong mit einem starken Lupfer besser. Zwei Minuten später traf dann der Südkoraner Ji sogar noch zum deutlichen 3:0-Endstand.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 45,3 - 54,7
Torschüsse: 22 - 7
gew. Zweikämpfe in %: 53,8 - 46,2
Fouls: 15 - 13
Ecken: 9 - 4
Quelle: optasports.com