„Hartes Stück Arbeit“: Bayern knacken Liga-Rekorde
München (dpa) - Rekorde, Rekorde, Rekorde! Auch mit der zweiten Garde hat der FC Bayern in seiner überragenden Meister-Saison die nächsten Bestmarken in 50 Jahren Fußball-Bundesliga aufgestellt.
Und darum konnte Jupp Heynckes auch mit dem „nicht so brillanten“ 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen Europapokal-Anwärter SC Freiburg gut leben. Der deutsche Meister schraubte seine Punktausbeute auf die imponierende Rekordmarke von 84 Zählern - drei mehr als Borussia Dortmund im vergangenen Meisterjahr. „Den Punkterekord haben wir schon angestrebt“, sagte Heynckes. Als Zugabe spielten die Münchner am 31. Spieltag zum 20. Mal zu Null - auch das ist einmalig.
Das Siegtor vor 71 000 Zuschauern erzielte Xherdan Shaqiri mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 35. Minute, bei dem Mittelfeldspieler Emre Can nach eigenen Angaben noch mit den Haarspitzen den Ball berührt hatte. „Die zwei sollen das unter sich ausmachen“, bemerkte Heynckes, der zum Sieg meinte: „Es war heute ein hartes Stück Arbeit.“
Der Meistertrainer machte bei seinem 50. Bundesligasieg mit den Bayern seit seiner Rückkehr nach München 2011 ausgiebig Gebrauch von der Möglichkeit, Stammkräfte für das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League beim FC Barcelona zu schonen. Im Vergleich zur 4:0-Hinspielgala gegen die Katalanen wechselte er auf zehn Positionen - nur Jérôme Boateng blieb drin.
Im Tor stand Tom Starke, der auch bei seinem dritten Saisoneinsatz ohne Gegentreffer blieb. Das war kein großes Kunststück, denn nur bei einem Schuss von Daniel Caligiuri war der Ersatzmann von Manuel Neuer ernsthaft gefordert (77.). „Wir haben so defensiv gespielt wie noch nie, aber es geht nicht anders, weil Bayern München derart flexibel ist, dass man nicht anders spielen kann“, sagte SC-Coach Christian Streich. Die Breisgauer bleiben trotzdem im Rennen um den Einzug ins internationale Geschäft.
Beim 14. Sieg im 14. Rückrundenspiel brannte die Münchner Zweitbesetzung kein Feuerwerk ab. Gefahr ging meist vom agilen Shaqiri aus, der auch den ersten gefährlichen Schuss abgab (25.). Nach einem fragwürdigen Freistoß - Rafinha war ins Straucheln gekommen und gefallen - sorgte Shaqiri auch für das Tor des Tages. Dazu setzte der technisch beschlagene Claudio Pizarro Akzente.
Die Freiburger blieben auch nach der Pause in erster Linie auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht. „Defensiv haben wir es ganz gut gemacht“, meinte Torwart Oliver Baumann. Ein Schuss von Pizarro wurde von einem Freiburger Spieler abgeblockt (53.), ein Lupfer von Mario Mandzukic landete auf der Torlatte (58.).
In der letzten Viertelstunde erfreute Heynckes die Zuschauer noch mit der Einwechslung von Franck Ribéry und Mario Gomez, der gleich bei seiner ersten Aktion eine große Kopfballchance vergab (75.). Bei zwei weiteren Möglichkeiten fehlte dem Nationalstürmer ebenfalls das Torjägerglück. „Wir haben fünf glasklare Torchancen und hätten höher gewinnen können“, kommentierte Heynckes.
Eine Flitzerin sorgte kurz vor dem Abpfiff noch für Erheiterung in der ausverkauften Arena. „Ich habe gesehen, dass sie sehr sportlich war und sehr fit. Sie ist ganz schön gelaufen, die Ordner haben ganz schön Stress gehabt, da hinterherzukommen“, staunte Heynckes.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 68,1 - 31,9
Torschüsse: 16 - 8
gew. Zweikämpfe in %: 53,2 - 46,8
Fouls: 9 - 17
Ecken: 5 - 3
Quelle: optasports.com