Augsburg zerstört Schalkes letzte Champions-League-Träume

Gelsenkirchen (dpa) - Entsetzen bei Schalke, Jubel in Augsburg: Mit dem Last-Minute-Treffer von Daniel Baier hat die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl die letzten Champions-League-Träume des FC Schalke 04 zerstört und sich den Klassenverbleib gesichert.

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Der Augsburger Kapitän machte in der Veltins-Arena mit seinem Tor in der 89. Minute zum 1:1 (0:0)-Endstand die letzte Hoffnung der Königsblauen auf das Erreichen des vierten Tabellen-Platzes zunichte.

„Wir haben viel investiert und fast nichts zugelassen. Das ist für die Jungs unheimlich bitter“, meinte Breitenbreiter. „Wir haben uns leider nicht belohnt mit drei Punkten, dass wir es am letzten Spieltag noch spannend Richtung Champions-League-Plätze hätten.“

Breitenreiters Zukunft auf Schalke ist nach dem neuerlichen Tiefschlag ungewisser denn je. Seit Wochen wird darüber spekuliert, dass Weinzierl ihn in der kommenden Saison als Schalke-Coach ablösen könnte. Klarheit gab es in dieser Frage nicht, auch wenn Weinzierl nun „anfangen kann, mir Gedanken zu machen“, wie er es formulierte. „Aber darum geht es heute nicht. Wir wollen jetzt feiern und alles sacken lassen. Wenn eine Entscheidung gefallen wäre, hätten wir sie schon mitgeteilt.“ Für Manager Stefan Reuter hat sich nichts geändert: „Er hat noch drei Jahre Vertrag. Wir sind super glücklich, dass wir nächstes Jahr erste Liga spielen dürfen.“

Schalke hat als Siebter wie Hertha BSC (6.) und der FSV Mainz 05 (5.) nun 49 Punkte. Drei Zähler Vorsprung und die deutlich bessere Tordifferenz hat Borussia Mönchengladbach nach dem 2:1 gegen Bayer Leverkusen. Dabei hatte Klaas-Jan Huntelaar (81.) sein Team im letzten Saison-Heimspiel vor 62 271 Zuschauern mit 1:0 in Führung geschossen und die Hoffnung auf ein Happy End genährt. „Wir müssen das Ding nach Hause bringen“, sagte Huntelaar später frustriert.

Vor dem Anpfiff in der Arena wurden die Schalker Profis Joel Matip (wechselt zum FC Liverpool) und Marco Höger (nach Köln) sowie Sportvorstand Horst Heldt, der zur neuen Saison von Christian Heidel abgelöst wird, offiziell verabschiedet. „Horst, danke für sechs Jahre“, sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der von den Fans ausgepfiffen wurde, obwohl er auch die Vertragverlängerung mit Hauptsponsor Gazprom bis 2022 verkündete. „Es war für mich eine Ehre, für diesen Verein zu arbeiten“, rief Heldt den Anhängern zu.

Mit Kapitän Benedikt Höwedes, der erstmals in diesem Jahr in der Startelf stand, bemühten sich die Königsblauen um konstruktiven Spielaufbau. Die beste Chance hatte zunächst Matip, der aber am reaktionsschnellen Augsburg-Keeper Marwin Hitz (15.) scheiterte. Kurz darauf versuchte es Leroy Sané mit einem direkten Freistoß. Max Meyer (28.) fand zunächst in Hitz seinen Meister, sein Schuss wenig später strich knapp über das Tor. Dann stand erneut Hitz im Fokus, als er einen 25-Meter-Freistoß von Huntelaar aus dem Eck fischte.

Die auswärtsstarken Gäste lauerten vor allem auf Konter, doch bis auf zwei knappe Fehlversuche von Alfred Finnbogason kurz vor und nach der Pause brachten sie offensiv zunächst wenig zustande. Nach dem Wechsel verstärkte Schalke den Druck, entwickelte aber kaum Torgefahr. Dann sorgte Huntelaar mit seinem elften Saisontor zunächst für ausgelassenen Jubel beim Schalker Anhang, der nach Baiers Ausgleichstor aber erstarb. Der Ex-Schalker Halil Altintop freute sich schon auf den Abend: „Ein Bierchen wird heute drin sein.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 69,4 - 30,6

Torschüsse: 20 - 5

gew. Zweikämpfe in %: 57,8 - 42,2

Fouls: 10 - 17

Ecken: 9 - 2

Quelle: optasports.com