Bayer setzt Aufholjagd fort: 2:0 gegen Hoffenheim

Leverkusen (dpa) - Vizemeister Bayer Leverkusen hat die Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga mit einem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Lieblingsgegner 1899 Hoffenheim erfolgreich fortgesetzt.

Während die Werkself im Freitagspiel zum fünften Mal in Serie ungeschlagen blieb, gelang den kriselnden Kraichgauern auch im fünften Spiel hintereinander kein Sieg. Die fünfte Auswärtsniederlage in Serie bedeutet zudem die Einstellung des Hoffenheimer Negativrekords.

Serientorschütze Eren Derdiyok (10. Minute) mit seinem sechsten Saisontor und Sidney Sam (79.) sicherten vor 25 948 Zuschauer in der BayArena den Erfolg für Leverkusen. In der Tabelle rückte das Bayer-Team (25 Punkte) als Sechster zumindest für eine Nacht bis auf vier Zähler an Spitzenreiter Borussia Dortmund heran. Hoffenheim stagniert nach der Niederlage gegen den in der Bundesliga bislang unbezwungenen Angstgegner mit 18 Punkten als Zehnter im Mittelmaß.

„Wir gewinnen jetzt auch die Spiele, in denen wir nicht so gut sind. Punktemäßig ist es gut, aber wir haben schon besser gespielt“, sagte Leverkusens Trainer Robin Dutt. „Wir haben jetzt 25 Punkte und müssen auf die anderen schauen, was die machen. Wir müssen jedes Spiel gewinnen“, sagte Torschütze Sam. Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski reagierte enttäuscht: „Man kann nicht gewinnen, wenn man solche Gegentore bekommt. Wir betreiben viel Aufwand und machen die Tore nicht“, sagte er.

Bei den Gästen - die auch im siebten Anlauf gegen Bayer keinen Sieg schafften - blieben der disziplinarische Ausschluss von Roberto Firmino und Chinedu Obasi durch Stanislawski und insgesamt fünf personelle Wechsel ohne positiven Effekt. Hoffenheim konnte sein Auswärtsphlegma (12 Niederlagen in 16 Spielen in 2011) wieder nicht ablegen.

Bei Leverkusen musste Dutt auf den verletzten Ömer Toprak verzichteten. Auch Simon Rolfes fehlte in der Startformation und wurde erst Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt. Leverkusens Coach vertraute zunächst Gonzalo Castro und Stefan Kießling in der Anfangself.

Kießlings Sturmpartner Derdiyok setzte seinen tollen Torlauf fort. In der 6. Minute scheiterte der Dreifachtorschütze der Vorwoche noch an 1899-Torwart Tom Starke, vier Minuten später nutzte er einen unglücklichen Abklatscher des Keepers nach einem strammen 22-Meter-Freistoß von André Schürrle per Kopfball zur Führung.

Eine hervorragende Chance zum zweiten Leverkusener Tor vergab Sam (32.), der einen Konter bei 4:2-Überzahl eigensinnig abschloss. Im Gegenzug bot sich 1899 durch Peniel Mlapa und Ryan Babel eine erste Gelegenheit. Mlapa (39.) fand kurz darauf in Bayer-Schlussmann Bernd Leno seinen Meister, der zwei Tage nach seinem endgültigen Transfer von Stuttgart nach Leverkusen gewohnt sicher agierte.

„Das ist ein sehr durchschnittliches Bundesliga-Spiel“, zog Bayer-Sportdirektor Rudi Völler eine realistische Halbzeitbilanz. Auch in der zweiten Halbzeit beschränkte sich Leverkusen auf eine effektive Ergebnisverwaltung. Schürrle vergab in der 56. Minute nach einem sehenswerten Angriff.

Hoffenheim fehlten die spielerischen Mittel und auch der unbedingte Wille war nicht erkennbar. Als Mlapa (69.) einen gefährlichen Kopfball ansetzte, klärte Michael Ballack kurz vor seiner Auswechslung zum Eckball. Auch ohne seinen Kapitän geriet Bayer nicht mehr in Gefahr. Sams feiner Lupfer zum 2:0 brachte die Entscheidung.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 50,4 - 49,6

Torschüsse: 12 - 6

gew. Zweikämpfe in %: 59,6 - 40,4

Fouls: 12 - 28

Ecken: 4 - 7

Quelle: optasports.com