Boateng köpft Schalke mit Doppelpack zum 3:1-Sieg
Gelsenkirchen (dpa) - Kevin-Prince Boateng hat den FC Schalke 04 im Kampf um Platz vier in der Fußball-Bundesliga auf Kurs gehalten. Boateng sorgte nach einem 0:1-Rückstand mit seinem Kopfball-Doppelpack (64./85.
Minute) für den Umschwung und leitete den 3:1 (0:1)-Sieg gegen Werder Bremen ein.
Den dritten Treffer steuerte der in der Schluss-Viertelstunde eingewechselte Rückkehrer Jefferson Farfan in der Nachspielzeit bei. Felix Kroos hatte die Norddeutschen mit seinem ersten Bundesligator (22.) vor 61 973 Fans in der ausverkauften Veltins-Arena zunächst in Führung geschossen.
„Ich bin stolz auf die Mannschaft, weil sie nach dem Rückstand noch mal zurückgekommen ist und den unbedingten Willen gezeigt hat, das Spiel noch zu gewinnen“, befand Schalkes Trainer Jens Keller. Bei seinem Bremer Kollegen saß der Frust dagegen tief. „Wir haben eigentlich ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Dass wir am Ende nicht einmal einen Punkt mitnehmen, ist bitter.“
Drei Tage nach dem deprimierenden 0:3 beim FC Chelsea boten die Königsblauen lange Zeit eine spielerisch eher durchschnittliche Leistung, ehe sie in der zweiten Halbzeit die Partie dank großer Moral noch aus dem Feuer rissen. Boateng konnte dem Spiel zunächst wenig Struktur verleihen, wurde nach seinen Bundesliga-Saisontreffern vier und fünf aber überschwänglich als Matchwinner gefeiert. Der Peruaner Farfan zeigte mit seinem Tor (90.+1) nach sechswöchiger Pause (Muskelfaserriss im Hüftbeuger), wie wertvoll er für das Revierteam ist. „Wir sind überragend zurückgekommen“, befand Boateng.
Werder ging nach dem 3:2 gegen Hannover 96 mit derselben Elf und selbstbewusst ins Rennen. Aaron Hunt (13.) hatte die erste Schusschance, aber sein Ball strich rechts am Tor vorbei. Danach kam der Gastgeber zwar besser ins Spiel, agierte im Spielaufbau aber oft zu ungenau. Dann aber gelang eine schöne Ballstafette: Über Boateng und Adam Szalai kam der Ball zu Draxler, der frei vor Sebastian Mielitz jedoch am glänzend parierenden Werder-Schlussmann scheiterte (17.). Kurz darauf hatte Bremen Glück, als Luca Caldirola den Ball nach einer Schalke-Ecke fast ins eigene Netz bugsiert hätte (21.).
Einen Ballverlust von Meyer, der kurz vor Schluss wegen einer Leistenverletzung ausgewechselt werden musste, nutzte Werder dann zur Führung. Kroos schlug einen Haken und überwand Timo Hildebrand mit einem Schlenzer ins lange Eck. Für den jüngeren Bruder von Bayerns Nationalspieler Toni Kroos war es das erste Bundesligator. „Wir sind richtig gut reingekommen ins Spiel, hätten dann aber den Sack zumachen müssen“, meinte Dutt.
In der zweiten Halbzeit brachte Keller für den schwachen Neustädter, der viele Fehlpässe produziert hatte, zunächst Christian Fuchs. Später musste auch Szalai weichen, Boateng wurde nach vorn beordert. „Das war keine schlechte Entscheidung“, sagte Keller später. Die Mannschaft von Robin Dutt wurde immer weiter in die Defensive zurückgedrängt, weil der Champions-League-Teilnehmer nie aufsteckte und mächtig Druck machte. Mit dem 1:1 durch Boatengs Kopfball nach Draxlers Flanke wurden die Mühen belohnt. Jetzt war das Spiel wieder offen, und Schalke hatte im Endspurt mehr zuzusetzen: Boateng und Farfan machten den fünften Sieg gegen Bremen in Serie dann perfekt.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 63,2 - 36,8
Torschüsse: 16 - 9
gew. Zweikämpfe in %: 52,5 - 47,5
Fouls: 16 - 19
Ecken: 6 - 2
Quelle: optasports.com