BVB-Krise immer bedrohlicher: Letzter nach 0:0 bei Bayer
Leverkusen (dpa) - Für Borussia Dortmund wird die Situation immer bedrohlicher. Trotz eines achtbaren 0:0 vor 30 210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena bei Bayer Leverkusen fiel der BVB gleich zum Auftakt der Rückrunde vom 17. auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga zurück.
Bereits am 13. Spieltag Anfang Dezember war der Champions-League-Finalist von 2013 schon einmal Schlusslicht der Liga. Für den BVB war es bereits das neunte Auswärtsspiel ohne Sieg, aber immerhin das dritte Spiel ohne Gegentor.
Auch Bayer Leverkusen konnte mit dem einen Punkt nur bedingt zufrieden sein. Durch die 1:0-Siege von Schalke 04 gegen Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach beim VfB Stuttgart rutschte das Team auf den fünften Platz und somit aus den Champions-League-Rängen. „Das ist das erste Spiel, man sieht wie sich die Gegner einstellen. Die Dortmunder haben nur mit langen Bällen agiert“, sagte Leverkusens Stürmer Stefan Kießling bei Sky.
Der Dortmunder Neuzugang Kevin Kampl beschrieb die Dortmunder Gemütslage. „Es war vielleicht nicht so guter Fußball, aber es war wichtig, den Kampf anzunehmen.“ Dem Vizemeister aus Dortmund spürte man die Verunsicherung an, die der katastrophale Absturz in der Hinrunde verursacht hat. Bloß kein Risiko eingehen, hieß die Devise der Gäste, die neben den schon feststehenden Ausfällen von Sven Bender, Erik Durm, Sebastian Kehl und Jakub Blaszczykowski auch noch auf die Kreativität von Ilkay Gündogan (Oberschenkel) verzichten mussten.
Da weder der zwölf Millionen Euro teure Neuzugang Kampl bei seinem Bundesligadebüt noch der erstmals seit seiner Verletzung am 8. November wieder in der Startelf aufgebotene Marco Reus für Impulse in der Offensive sorgten, gab es lange so gut wie keine Torchancen für den BVB. „Ich glaube, dass wir gut damit leben können. Es war schwer, hierher zukommen und zu spielen. Das war ein guter Anfang heute“, sagte Kampl.
Die beste Möglichkeit in der ersten Halbzeit hatten die Dortmunder in der 28. Minute bei einem Freistoß von Reus, den Bayer-Verteidiger Wendell um ein Haar ins eigene Tor geköpft hätte.
Von einem konsequenten Gegenpressing- und schnellen Umschaltspiel, die einst das Markenzeichen des BVB gewesen waren, war auch bei Bayer 04 nicht viel zu sehen. Auch die Werkself hatte viel Mühe, sich Chancen herauszuspielen. Erst in der 32. Minute sorgte ein abgefälschter Freistoß von Hakan Calhanoglu aus 20 Metern für etwas Gefahr, doch BVB-Keeper Roman Weidenfeller war auf dem Posten.
Sechs Minuten später jedoch hatte er Glück, dass sein Innenverteidiger Mats Hummels einen Schuss von Calhanoglu aus 14 Metern in höchster Not noch per Kopf kurz vor der Torlinie abwehren und einen Rückstand zur Pause verhindern konnte.
Nach dem Wiederanpfiff war die Begegnung etwas munterer, aber weiter ohne große Spielkultur. Immerhin hatte der BVB die erste große Chance in Führung zu gehen: Der italienische Stürmer Ciro Immobilie setzte sich auf der linken Seite durch und passte zu Reus (64.), der jedoch den Ball nicht unter Kontrolle bringen konnte. Glück hatte der BVB in der 76. Minute, als Bayer-Mittelfeldakteur Gonzalo Castro völlig alleinstehend aus 16 Meter über das BVB-Tor lupfte.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 58,3 - 41,7
Torschüsse: 7 - 10
gew. Zweikämpfe in %: 42,8 - 57,2
Fouls: 20 - 17
Ecken: 4 - 3
Quelle: optasports.com