„Insgesamt nicht genug“ Dämpfer für Bayern beim 1:1 gegen Schalke
München (dpa) - Zufrieden war Carlo Ancelotti nicht, sein FC Bayern kommt einfach nicht in Fahrt. Bei der Heimpremiere in diesem Jahr reichte es für den deutschen Fußball-Meister beim 1:1 (1:1) gegen den FC Schalke anders als in den ersten zwei Partien 2017 nicht einmal mehr zu einem Sieg.
„Wir sind gut gestartet, aber dann waren wir nicht kompakt genug“, kritisierte der italienische Coach der Münchner. „Insgesamt war es nicht genug, jetzt konzentrieren wir uns auf das nächste Spiel.“
Anderthalb Wochen vor der Champions-League-Kraftprobe mit dem FC Arsenal strahlen die Bayern national keine Dominanz mehr aus. Das frühe 1:0 durch das 15. Saisontor von Robert Lewandowski in der 9. Minute konterten die Gelsenkirchener schnell durch einen Freistoßtreffer von Naldo (13.). Bei der Rückkehr und Schalke-Premiere von Holger Badstuber verdienten sich die Gäste zurecht den Punkt. „Wir können mit dem Punkt sehr gut leben“, sagte Gäste-Trainer Markus Weinzierl.
Zum Start in die Englischen Wochen mit dem Pokal-Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg am Dienstag als nächster Aufgabe leisteten sich die Bayern vor 75 000 Zuschauern eine ungewöhnlich hohe Fehlerquote. Den Angriffsaktionen fehlte es ohne Thiago und Franck Ribéry an besonderen Ideen und auch Tempo. Nach sieben Bundesligasiegen in Serie musste sich der Tabellenführer mit einem Remis begnügen.
„Die erste Halbzeit war nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten“, sagte Bayern-Keeper Manuel Neuer. „In der zweiten haben wir auch ein bisschen Pech gehabt. Aber man kann nicht immer so ein Glück haben wie zuletzt gegen Freiburg.“
Dabei hatte die Partie für die Bayern nach Plan begonnen. Arjen Robben zog auf dem rechten Flügel das Tempo an, halbherzige Schalker Abwehrversuche konnten ihn nicht stoppen. Über Arturo Vidal kam der Ball zu Torgarant Lewandowski, der Keeper Ralf Fährmann traumwandlerisch sicher mit einem Lupfer überwand.
Schalke antworte prompt. Naldo verwandelte den Freistoß an einer schlecht postierten Mini-Mauer vorbei. Bälle dieser Art sind für Bayerns Welttorhüter Neuer normalerweise kein Problem. Nach diesem ärgerlichen Gegentor schüttelte der Kapitänsvertreter von Philipp Lahm selbst auch den Kopf.
Nach einer intensiven und kurzweiligen ersten Spielhälfte ging es auch nach der Pause munter weiter. Allerdings verhinderten viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten echte Torchancen. Für Badstuber war nach einer knappen Stunde der Arbeitstag beendet, für seinen ordentlichen Auftritt erhielt er Beifall aus beiden Fanlagern. „Klar ist es emotional für mich, aber auf dem Platz will ich einfach Gas geben und der Mannschaft helfen“, sagte Badstuber, der bis zum Saisonende von Bayern an Schalke ausgeliehen ist.
Die Partie blieb spannend bis in die Schlussphase, in der Lahm als Einwechselspieler (77.) sein 500. Pflichtspiel im Bayern-Trikot bestritt. Nach zwei 2:1-Siegen in Freiburg und Bremen gab es die ersten Punktverluste in diesem Jahr, weil auch Abwehrspieler Javi Martínez in der 86. Minute knapp am Schalker Tor vorbeischoss. In Nachspielzeit mussten die Weltmeisterkollegen Mats Hummels und Benedikt Höwedes nach einem Zusammenprall an den Köpfen behandelt werden. Sie verließen die Arena aber nicht schlimmer verletzt.