FCK nach 1:2 gegen Hoffenheim vor drittem Abstieg
Kaiserslautern (dpa) - Selbst die kühnsten Optimisten beim 1. FC Kaiserslautern glauben nicht mehr an eine Wunder-Rettung. Nach dem 19. sieglosen Spiel in Serie haben sich Spieler, Trainer und die Führungsspitze mit dem dritten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte abgefunden.
Die Roten Teufel verloren beim 1:2 (0:1) gegen 1899 Hoffenheim auch die dritte Partie unter Neu-Trainer Krassimir Balakow und treiben nun ihre Zweitliga-Planungen voran.
Sejad Salihovic per Foulelfmeter in der 26. Minute und Boris Vukcevic (71.) besiegelten vor 40 296 Zuschauern die Niederlage für den abgeschlagenen Tabellenletzten. Der Anschlusstreffer durch einen direkten Freistoß von Alexander Bugera (86.) kam zu spät. Somit gehen am Betzenberg wohl zum dritten Mal nach 1996 und 2006 die Bundesligalichter aus.
„Das Fünkchen Hoffnung auf eine Rettung besteht nur noch in der Theorie und ist eigentlich nicht erwähnenswert. Wir haben keinen Weg gefunden, die Abwärtsspirale zu bremsen“, sagte Vorstandschef Stefan Kuntz. Auch Trainer Balakow rechnet nicht damit, den Gang ins Unterhaus noch abwenden zu können: „Wir werden kämpfen, auch wenn wenig Hoffnung da ist.“
Aufsichtsratsboss Dieter Rombach kündigte nach dem Abpfiff eine außerordentliche Mitgliederversammlung für den 9. Mai an, auf der die desaströse Saison aufgearbeitet werden soll. „Wir haben drei Jahre eine tolle Verpflichtungspolitik gehabt. Dieses Jahr ist es total schiefgegangen. Der Aufsichtsrat steht aber hinter dem Vorstand. Wir können in der 2. Liga gleich wieder durchstarten, aber das muss den Mitgliedern erläutert werden“, erklärte Rombach.
Die Pfälzer präsentierten sich sportlich einmal mehr wie ein Absteiger. Die Defensive wackelte bei den schnell vorgetragenen Gäste-Angriffen ein ums andere Mal. Im Mittelfeld fehlte die ordnende Hand, Richard Sukuta-Pasu blieb als einzige Sturmspitze die Erstligareife schlicht schuldig.
Hoffenheim hatte von Beginn an leichtes Spiel. Zwar gelang den Kraichgauern nicht alles, doch dank ihrer Ballsicherheit und Spielintelligenz beherrschten sie das Geschehen eindeutig. Salihovic prüfte mit einem direkten Freistoß nach zehn Minuten erstmals FCK-Torwart Tobias Sippel, der danach zweimal gegen Sven Schipplock rettete.
Für die verdiente Führung benötigten die Gäste dann jedoch die Mithilfe der Hausherren. Rodnei senste im eigenen Strafraum Roberto Firmino um, den fälligen Elfmeter verwandelte Salihovic sicher. Das Gegentor verunsicherte den FCK noch mehr. Julian Derstroff gab in der 37. Minute den einzigen Torschuss in der ersten Hälfte ab, doch Hoffenheims Keeper Tom Starke riss gedankenschnell die Fäuste nach oben.
Nach dem Wechsel fightete der Gastgeber zumindest, blieb in seinen Offensivbemühungen aber weiter harmlos. Hoffenheim agierte nun nicht mehr so zielstrebig, hatte das Geschehen aber bis in die Schlussphase hinein immer unter Kontrolle. „Der Sieg war verdient, auch wenn wir am Ende noch etwas zittern mussten“, stellte 1899-Coach Markus Babbel fest. Mit nunmehr 37 Punkten darf Hoffenheim sogar wieder auf das Erreichen der Europa League hoffen.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 55,8 - 44,2
Torschüsse: 14 - 13
gew. Zweikämpfe in %: 53,3 - 46,7
Fouls: 21 - 24
Ecken: 3 - 1
Quelle: optasports.com