Nächster Rückschlag für Leverkusen - 1:2 in Frankfurt
Frankfurt (dpa) - Nach dem zweiten Rückschlag innerhalb von wenigen Tagen wollte Roger Schmidt seine Mannschaft nicht zu sehr in die Kritik nehmen.
„Ich habe gesehen, dass unsere Mannschaft sehr viel zu bieten hat. Es fehlen nur Kleinigkeiten“, stellte der Trainer von Bayer Leverkusen nach dem 1:2 (0:0) seiner Mannschaft bei Eintracht Frankfurt fest.
Auf dem Punktekonto der Fußball-Bundesliga fehlen hingegen schon wieder sechs Punkte auf Serienmeister FC Bayern und drei auf Widersacher Borussia Dortmund, auf den man den Rückstand in diesem Jahr minimieren möchte. „Es ist eine Partie mit einem sehr enttäuschenden Ausgang. Wir hätten uns gewünscht, hier etwas mitzunehmen“, sagte Schmidt.
Die Hessen hingegen haben nach dem Erfolg durch Tore von Alex Meier (53. Minute) und Marco Fabian (79.) ihren zweiten Heimsieg bejubelt - nach Schalke wurde eine weitere Größe des deutschen Fußballs bezwungen. „Wir sind zufrieden und nehmen das so mit. Wir wollen aber nicht sagen, dass es ab jetzt leichter wird“, verdeutlichte Trainer Niko Kovac, der das 2:1 seiner SGE als „verdient“ bezeichnete.
Neben einer überzeugenden Leistung spielte den Gastgebern aber auch das Glück in die Karten. Zunächst ließ die Werkself viele Chancen aus dem Spiel heraus aus, wenige Minuten vor dem Ende vergab Torschütze Chicharito auch noch einen Strafstoß - er traf den Pfosten. „Gott sei Dank ist er nicht reingegangen“, meinte Kovac und merkte an, den Foulelfmeter nach einem Foul von Timothy Chandler an Julian Brandt für strittig zu halten.
Den ersten Applaus des Tages gab es allerdings schon vor dem Anpfiff: Für den an Krebs erkrankten Marco Russ, der seinen Vertrag in Frankfurt bis 2019 verlängerte. Der Innenverteidiger strebt eine Rückkehr auf das Spielfeld zum Beginn des kommenden Jahres an.
Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit wurde es in der Frankfurter Arena nach dem Wechsel auf dem Fußballfeld turbulenter. Neben den Toren von Meier und Chicharito vergaben beide Mannschaften beste Chancen. „Wir haben Emotionen gesehen und Torchancen auf beiden Seiten“, lobte Kovac.
Fahrlässig umgegangen mit ihren Gelegenheiten waren vor allem wieder die Leverkusener. Nach schwacher erster Halbzeit brachte Trainer Schmidt mit Freistoß-Spezialist Hakan Calhanoglu, Nationalspieler Kevin Volland und Joel Pohjanpalo, der vergangene Woche einen Hattrick erzielte, einen Dreierpack an hochkarätigen Jokern innerhalb kurzer Zeit.
In der Folge riss Bayer das Spiel an sich: Auf Zuspiel von Volland traf prompt Chicharito, Calhanoglu hätte kurze Zeit später zur Führung einschießen können. „Das Problem ist eindeutig unsere Chancenverwertung“, erklärte Nationalspieler Brandt. Die entscheidende Gelegenheit verwertete stattdessen der Mexikaner Fabian.
In der anstehenden Englischen Woche ist Leverkusen zunächst vor eigenem Publikum gegen Augsburg gefordert, bevor es am Samstag nach Mainz geht. Brandt sieht die schnelle Abfolge der Spiele als Chance: „Jetzt hadern wir noch, aber am Mittwoch können wir es schon wieder gut machen.“