Niederlage trotz Podolski-Rückkehr - 0:2 gegen Bayer

Köln (dpa) - Fußballlehrer Stale Solbakken verschwand nach dem deprimierenden 0:2 (0:1) gegen Bayer Leverkusen als Erster ganz schnell in der Kabine. Der Chefcoach des 1. FC Köln wirkte restlos bedient, bekam aber angesichts der sechsten Niederlage im siebten Spiel Unterstützung von seinem Besten.

„Es kann nicht am Trainer liegen. Er wurde geholt, um etwas aufzubauen. Diese Zeit sollte man ihm lassen“, sagte FC-Idol Lukas Podolski und unterband damit zumindest aus seiner Sicht jegliche Diskussion um die Zukunft Solbakkens am Geißbockheim. Eines ist klar: Trotz des Podolski-Comebacks geht es für den FC immer steiler bergab.

Der Torjäger feierte im 54. rheinischen Erstligaderby nach drei Wochen Verletzungspause zwar seine Rückkehr, konnte aber in seinem 200. Bundesligaspiel die Pleite nicht verhindern. „Wir sind mittendrin im Abstieg. Jetzt gilt es, sich aufzubäumen“, sagte Podolski. Schlussmann Michael Rensing war stocksauer: „Der Trend spricht für sich“, sagte er ob der Defizite seiner Vorderleute.

Der erste Bundesliga-„Doppelpack“ von Lars Bender in der 16. und 50. Minute machte vor 46 500 Zuschauern die sechste Saison-Heimniederlage der stark ersatzgeschwächten Kölner perfekt. Bayer wahrte mit der erfolgreichen Revanche für das 1:4 im Hinspiel seine guten Chancen im Kampf um die Europa-League-Teilnahme. „Wir haben von der ersten Minute an den Weg nach vorn gesucht“, lobte Trainer Robin Dutt den Auftritt seiner Elf.

Solbakken hatte angesichts acht verletzter oder gesperrter Stammkräfte kaum personelle Alternativen. Im FC-Kader standen auch die Nachwuchsspieler Timo Horn, Mitchell Weiser, Fabian Schnellhardt, Lukas Kübler und Jonas Hector. Der 17-jährige Weiser, Sohn von Solbakken-Assistent Patrick Weiser, gab von der 74. Minute an seinen Erstliga-Einstand.

Der lange an einem Bänderanriss leidende Podolski machte vor, wie es gehen kann. Unnachahmlich setzte er sich links im Strafraum durch, sein Schuss in der 6. Minute strich jedoch knapp über die Querlatte. Zehn Minuten danach war es mit der FC-Herrlichkeit vorbei: Stefan Reinartz köpfte an den Pfosten, Vedran Corluka leitete den Abpraller per Kopf weiter, Bender traf aus kurzer Distanz zur Bayer-Führung.

Von den Kölnern wehrte sich fast nur Podolski, dessen Freistoß knapp am Tor von Bernd Leno vorbeiging (19.). In der 33. Minute prallten Leno und Podolski im Bayer-Strafraum zusammen, doch der von den FC-Fans geforderte Elfmeterpfiff durch Schiedsrichter Felix Brych blieb zurecht aus. Kurz nach Wiederbeginn verhinderte Leno gegen den eingewechselten Winter-Neuzugang Chong Tese bei dessen Debüt im FC-Dress das 1:1. Tese wurde für den erneut verletzten Milivoje Novakovic eingesetzt.

Leverkusen blieb unbeeindruckt. Als Mato Jajalo einen Pass von Martin Lanig leichtfertig passieren ließ, spielte Bayer-Regisseur Renato Augusto Bender perfekt frei. Und der hatte keine Mühe, allein vor Rensing seinen zweiten Treffer zu markieren. Eine Viertelstunde vor dem Ende scheiterte Bayer-Mittelstürmer Stefan Kießling am Aluminium.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 39,1 - 60,9

Torschüsse: 11 - 22

gew. Zweikämpfe in %: 51 - 49

Fouls: 14 - 15

Ecken: 2 - 7

Quelle: optasports.com