Punkt dank Pukki: Nobody rettet Schalke Remis

Hannover (dpa) - Pukki hier, Pukki da: Der finnische Nobody mit dem putzigen Namen war nach seinem Startelf-Debüt heiß begehrt. 84 Minuten hatte der 21-Jährige Hannovers Abwehr genarrt, zwei Tore erzielt und so den Gelsenkirchenern das 2:2 (1:1) bei Hannover 96 gerettet.

„Ich hatte Chancen, um noch mehr Tore zu schießen“, sagte Teemu Pukki später fröhlich grinsend und formulierte forsch: „Ich will mit Schalke noch viel erreichen - mindestens einen Champions-League-Platz.“

„Das Spiel war auf seinen Leib geschnitten“, lobte Schalke-Trainer Huub Stevens den flinken Finnen. „Dass er zwei Tore macht, ist sehr schön.“ In dem rasanten Duell der deutschen Europa-League-Vertreter war der blonde Jüngling der Mann des Spiels, der den verletzten Schalke-Star Klaas-Jan Huntelaar mit seinen beiden Premieren-Treffern (26./73.) vorzüglich ersetzte. Mit seinem Doppelpack sorgte er bei einem Eigentor von Kyriakos Papadopoulos (29.) und einem Treffer durch Hannovers Torjäger Mohammed Abdellaoue für die gerechte Punkteteilung.

„Genau für solche Spiele haben wir ihn verpflichtet“, kommentierte Schalkes-Manager Horst Heldt genüsslich. In der Qualifikation zur Europa League hatte Pukki die Schalker mit seinen Treffern fast im Alleingang gestoppt, anschließend kaufte Heldt ihn aus Helsinki weg.

„Er besitzt eine unheimliche Schnelligkeit und läuft sich geschickt frei“, lobte Heldt: „Er war schneller als die Innenverteidiger, und er ist ruhig und abgeklärt vor dem Tor. Er hat gezeigt, was er kann.“ Hannovers Karim Haggui lief Pukki immer wieder davon und sorgte für Unruhe, während Raúl fast völlig abgemeldet war. „Ich wollte wirklich zeigen, was ich kann“, sagte der später viel gefragte Pukki, der zuvor gerade einmal 28 Bundesliga-Minuten absolviert hatte: „Ich bin jetzt sehr glücklich.“

Von ähnlichen Glücksgefühlen war Mirko Slomka - einer von insgesamt drei ehemaligen Schalkern bei Hannover - weit entfernt. „Ich bin nicht zufrieden“, betonte der 96-Coach. „Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Wir haben zwei Tore aus dem Nichts zugelassen - am Ende war Schalke sogar noch die bessere Mannschaft.“ Jan Schlaudraff ergänzte: „Heute war mehr drin. Wir hatten mehrere Möglichkeiten, den Sack zu zu machen. Wir müssen abgeklärter werden.“

Wenig begeistert war Hannovers Coach auch von seinem Torwart Ron-Robert Zieler, dem er eine Teilschuld an Pukkis Toren zuschrieb. „In beiden Fällen unentschlossen“, beantwortete er die Frage nach Zielers Leistung bei den Einstands-Treffern des Finnen.

Pukki gab sich trotz des traumhaften Debüts anschließend vorsichtig und nicht halb so forsch wie auf dem Platz, als es um einen möglichen Stammplatz ging. „An Klaas-Jan komme ich nicht vorbei“, sagte der Finne. Aber auch beim Frage-und-Antwort-Spiel zeigte er sich reaktionsschnell und nutzte die Chance, für sich zu werben: „Ich kann auch links oder rechts spielen.“

Reichlich Lob gab es natürlich auch von den Mitspielern. „Das war ein richtig Klasse-Einstand“, schwärmte Verteidiger Benedikt Höwedes über den flotten Finnen: „Er hat uns heute das Unentschieden gesichert.“