Rückschlag für Schalke: 0:1 gegen Hoffenheim
Gelsenkirchen (dpa) - Für den FC Schalke 04 führt der Weg in den internationalen Wettbewerb wohl nur über einen Erfolg im DFB-Pokal. Nach dem Einzug ins Halbfinale musste der Vizemeister mit der 0:1 (0:1)-Niederlage in der Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim einen weiteren herben Rückschlag einstecken.
Vor 60 569 Zuschauern in der Veltins-Arena bescherte Isaac Vorsah mit seinem Siegtreffer per Kopf in der vierten Minute seinem Team den ersten Erfolg unter dem neuen Trainer Marco Pezzaiuoli. Ungewohnt einsilbig präsentierte sich Schalke-Coach Felix Magath nach der zweiten Bundesliga-Heimpleite hintereinander. Platz fünf hat er angesichts des großen Punkte-Rückstandes zunächst abgehakt. „Darüber denke ich im Moment nicht nach. Es war eine enttäuschende Leistung. Deswegen haben wir keinen Punkt verdient“, sagte Magath, der Wechselgerüchte um Jefferson Farfan nicht energisch dementierte.
Auf die Frage, ob ein Angebot des VfL Wolfsburg für den Peruaner vorliege, sagte Magath: „Es könnte sein. Die Transferperiode endet am Montag. Warten wir es ab.“ Farfan selbst mochte einen Wechsel nicht ausschließen. „Ich habe hier noch einen Vertrag. Aber im Fußball können viele Dinge passierten. Ich kann nicht sagen, ob ich bleibe.“
Anders als Magath war Pazzaiuoli gut gelaunt. „Wir haben über 90 Minuten dominiert und wenig zugelassen. Den einzigen Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann, ist, dass sie die Chancen nicht konsequent genutzt hat“, sagte Pezzaiuoli. Allein der niederländische Neuzugang Ryan Babel hatte bei seinem Bundesliga-Debüt vier gute Möglichkeiten, zog im „Privatduell“ mit dem besten Schalker, Torhüter Manuel Neuer, aber jeweils den Kürzeren.
Nach dem tollen 3:2 im Pokalfight am Dienstag gegen den 1. FC Nürnberg bot das auf drei Positionen veränderte Schalker Team ohne den gesperrten Lukas Schmitz und den nach Sevilla abgewanderten Ivan Rakitic eine leblose Vorstellung. Der Revierclub erspielte sich nur zwei gute Chancen, die Peer Kluge (17./88.) nicht nutzen konnte. Ein Totalausfall war erneut der nach seiner Oberschenkel-Blessur wieder ins Team zurückgekehrte 14-Millionen-Euro-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar. Der 17 Jahre alte Pokalheld Julian Draxler und Stürmer Mario Gavranovic kamen erst zur zweiten Halbzeit, konnten aber in der müde wirkenden Elf auch keine Akzente mehr setzen. „Das Problem haben wir schon während der ganzen Saison, dass wir nach ordentlichen Spielen die Leistungen nicht bestätigen können“, sagte Neuer.
Schalke erwischte wie gegen Nürnberg einen schwachen Start und lag bereits nach vier Minuten im Rückstand. Nach einer Ecke von Sejad Salihovic war der Ghanaer Vorsah mit dem Kopf zur Stelle und brachte die Gäste in Front. Anders als am Dienstag, als Schalke mit einer Energieleistung einen zweimaligen Rückstand wettmachte und durch Draxlers spätes Siegtor das Spiel noch drehte, war diesmal kein Aufbäumen zu erkennen.
Die Hoffenheimer präsentierten sich nach dem Pokal-Aus beim Zweitligisten Energie Cottbus dagegen zweikampf- und laufstärker und können nun sogar wieder nach oben schielen. Nur bei ihren zahlreichen Kontermöglichkeiten ließen sie die letzte Konsequenz vermissen. „Trotzdem bin ich sehr zufrieden“, sagte Pazzaiuoli.