S04 verliert im Kampf um CL an Boden: 0:0 in Augsburg

Augsburg (dpa) - Ratlos und bedröppelt standen die Schalker Spieler nach dem Abpfiff am Mittelkreis, nur zögernd schlurften sie dann zu den eigenen Fans in die Gästekurve.

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Durch den nächsten Punktverlust beim enttäuschenden 0:0 beim FC Augsburgs können die „Knappen“ ihr erklärtes Saisonziel Champions League fast schon abschreiben. Acht Punkte Rückstand auf Platz vier bei sieben ausstehenden Spielen in der Fußball-Bundesliga sind kaum noch aufzuholen. Trainer Roberto Di Matteo flüchtete sich in Durchhalteparolen. „Am Ende der Saison rechnet man ab“, meinte der Trainer.

Seine Mannschaft hat 2015 in der Liga auswärts noch nicht gewonnen und aus den vergangenen sieben Partien im Oberhaus nur fünf Punkte geholt. „Das ist eine schwierige Ausgangslage“, erkannte der Coach.

Die Augsburger dagegen werteten das torlose Remis als Erfolg - auch wenn es das Überraschungsteam der Saison verpasste, die Schalker im achten Pflichtspiel erstmals zu besiegen und zugleich im Klassement zu überflügeln. „Das Unentschieden geht in Ordnung“, resümierte Trainer Markus Weinzierl. „Wir sind noch nicht so weit zu sagen: Wir sind enttäuscht, daheim gegen Schalke nur 0:0 zu spielen.“

Von Enttäuschung waren die Augsburger weit entfernt, zumal die meisten der 30 660 Zuschauer im ausverkauften Stadion schon vor dem Anpfiff positiv überrascht worden waren: FCA-Präsident Klaus Hofmann gab bei einer frenetisch gefeierten Videobotschaft die Vertragsverlängerungen mit Trainer Markus Weinzierl (bis 2019) und Manager Stefan Reuter (bis 2020) bekannt. Beide unterschrieben für zwei weitere Jahre.

„Wir waren Minimum auf Augenhöhe. Ein Sieg wäre grandios gewesen“, sagte Reuter nach dem Schlusspfiff am Sky-Mikrofon. „Es war möglich zu gewinnen, in der ersten Halbzeit waren wir besser“, erklärte Weinzierl und betonte, der Augsburger Weg sei „noch lange nicht zu Ende. Es macht momentan wirklich Spaß.“ Tobias Werner, der angeblich wie seine Teamkollegen erst kurz vor dem Spiel von den zwei Personalien erfuhr, sprach von einem „Super-Signal für den Verein“.

Nicht so entspannt war die Stimmung bei den Schalkern. „Wir haben die Pflicht Spiele zu gewinnen“, erklärte Trainer Di Matteo. „Uns fehlt der Punch“, konstatierte Max Meyer. „Wir müssen punkten, punkten, punkten“, sagte Ralf Fährmann, der drei Monate nach seinem Kreuzbandanriss im rechten Knie ins Schalker Tor zurückgekehrt war.

Vor dem Spiel hatte der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies den Druck auf die Mannschaft erhöht und trotz der aktuelle Schwächephase die Qualifikation für die Champions League gefordert. „Ich korrigiere unser Saisonziel nicht“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Samstag). „Die Truppe ist jetzt gefordert.“

Entsprechend engagiert begannen die Königsblauen. Joel Matip köpfte nach einer Ecke knapp am Pfosten vorbei. Auch Marco Höger und Dennis Aogo hatten Möglichkeiten für die zunächst überlegenen Gelsenkirchener. Die Gastgeber ließen Schalke zu Beginn das Spiel machen und konzentrierten sich auf ihre Konterstärke.

Allerdings machte sich zunächst das Fehlen von Mittelfeld-Antreiber Halil Altintop bemerkbar. Aus dem Spiel heraus ging nicht so viel, gefährlich wurde es meist nur bei Standards. Daniel Baier mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze, Raul Bobadilla mit einem Nachschuss nach Freistoß und Caiuby sorgten für Gefahr vor dem Schalker Tor. „An einem guten Tag rutscht mal einer rein“, meinte danach Markus Feulner.

Klaas-Jan Huntelaar, der die beiden vorherigen Partien gegen Augsburg mit seinen Toren entschieden hatte, hatte nach der Pause die beste Chance der Partie. Der Niederländer zielte aber zu zentral auf FCA-Schlussmann Marwin Hitz (54.). Auf der Gegenseite setzte Bobadilla zwei Freistöße jeweils knapp über das Tor (74./81.).

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 43,7 - 56,3

Torschüsse: 21 - 18

gew. Zweikämpfe in %: 47,7 - 52,3

Fouls: 22 - 23

Ecken: 4 - 4

Quelle: optasports.com