SGE siegt dank Stendera erstmals seit 1987 in Hannover
Hannover (dpa) - Armin Veh nahm fast jeden in den Arm, der ihm kurz nach dem Abpfiff entgegen kam. Die Beton-Taktik des Frankfurter Trainers war dank des Doppelpacks von Marc Stendera in der 57. und 65. Minute aufgegangen.
Die zuletzt unter Druck geratene Eintracht befreite sich mit dem 2:1 (0:0) in Hannover und gewann zudem erstmals seit mehr als 27 Jahren wieder bei 96. Durch den Dreier liegt Vehs Team nun vier Zähler vor den Hannoveranern, für die vor 44 200 Zuschauern Felix Klaus (51.) die Führung geschossen hatte.
„Ich glaube, wir haben heute super als Mannschaft gespielt“, sagte der strahlende Doppel-Torschütze nach dem Sieg: „Wir haben uns den Arsch aufgerissen. Da siehst du, dass du durch Kampf Spiele entscheiden kannst.“
Mit zwei Frankfurter Toren war nach der ersten Halbzeit nicht zu rechnen. Beide Mannschaften agierten vor der Pause extrem vorsichtig und mieden jegliches Risiko. Sicherheit hatte bei den Trainern offensichtlich Priorität. Lieber wurde der Ball nach hinten oder zur Seite gespielt als nach vorne.
„Wir sind unheimlich glücklich, nachdem wir zuletzt nicht groß gepunktet haben“, kommentierte Veh den Sieg und erklärte seine Taktik: „Wir wollten das heute defensiv angehen.“ Spielerische Höhepunkte und Torchancen boten die Teams vor dem Wechsel überhaupt nicht, so dass die erste Halbzeit an Langeweile kaum zu überbieten war. Durch das Tor von Klaus nach Kiyotake-Pass wurde es dann deutlich unterhaltsamer.
Als Kiyotake kurz nach dem Seitenwechsel zu einem Dribbling im Strafraum ansetzte, schauten die Eintracht-Verteidiger nur zu. Von dem Schock erholten sich die Frankfurter freilich schnell. „Normalerweise ist es tödlich, wenn du in so einer Phase das 0:1 bekommst“, sagte Veh.
Die zuletzt verbesserte 96-Defensive, die gegen Bremen und Köln ohne Gegentreffer geblieben war, hatte gegen Frankfurt lange Zeit überhaupt nichts zu tun und sah dann schlecht aus. Die Abwehr stand sicher, bis sie beim Ausgleich durch Stendera nach Ablage von Alexander Meier erstmals schlecht aussah - vor allem der ausgetanzte Salif Sane. Den zweiten Treffer des Frankfurter Mittelfeldspielers bereitete Constant Djakpa vor.
„Wir waren in einer guten Ausgangssituation und haben das Spiel aus der Hand gegeben“, klagte 96-Coach Michael Frontzeck: „Das ist nicht das erste Mal. Wir haben ein paar einfache Fehler gemacht.“ Seine Mannschafte war nach der Führung „zu passiv. Sie hat den Schritt weniger gemacht.“
Hannovers zuletzt überragender Torwart Ron-Robert Zieler verlebte bei einem ganz besonderen Spiel einen frustrierenden Nachmittag: Zieler stellte mit dem 152. Spiel in Serie den Vereinsrekord von Heinz-Josef Hellingrath ein und kassierte dabei zwei unnötige Treffer.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 44,1 - 55,9
Torschüsse: 10 - 5
gew. Zweikämpfe in %: 54 - 46
Fouls: 13 - 14
Ecken: 3 - 2
Quelle: optasports.com