HSV-Aufschwung gebremst Überflieger Werner führt Leipzig in Hamburg zum 2:0

Hamburg (dpa) - Angeführt von Überflieger Timo Werner hat RB Leipzig eine glänzende Generalprobe für das Champions-League-Debüt gefeiert und den Aufschwung des Hamburger SV gebremst.

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Beim 2:0 (0:0) im Volkspark zeigten die Sachsen den vergeblich kämpfenden Gastgebern die Grenzen auf, der HSV muss damit weiter auf den 500. Heimsieg in der Fußball-Bundesliga warten. Naby Keita brachte Leipzig in der 67. Minute per Fernschuss in Führung, der kaum zu stoppende Werner machte vor 50 321 Zuschauern den verdienten Sieg perfekt (75.).

„Zur Zeit läuft's bei mir richtig gut. Ich freue mich, dass ich so gut treffe und hoffe, dass es so weiter geht“, sagte Werner. RB kletterte fünf Tage vor der Premiere in der europäischen Königsklasse gegen den AS Monaco auf Rang drei.

Die Hamburger rutschten durch die erste Niederlage nach zuvor zwei Siegen zum Saisonstart auf Tabellenplatz fünf ab. „Wir können uns keinen Vorwurf machen, haben alles gegeben und Leidenschaft gezeigt. Wir müssen sehen, dass wir in den nächsten Spielen nachlegen“, sagte HSV-Innenverteidiger Gideon Jung.

Mit dem rasanten Fußball der Gäste hatten die personell geschwächten Hamburger viel Mühe. Vor allem Nationalspieler Werner zeigte sich ähnlich quirlig und unberechenbar wie bei seinen jüngsten Auftritten im DFB-Trikot. „Es ist schon Wettbewerbsverzerrung, wie der mit seinem Speed hier läuft“, schwärmte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. Im Mittelfeld übernahm Keita die Rolle des Ballverteilers vom erkrankten Emil Forsberg.

Schnell erspielte sich der Vizemeister gute Chancen, der HSV wankte deutlich. Ein wenig erinnerte diese Phase an das 4:0 der Leipziger in der Vorsaison, das Bruno Labbadia den Trainerjob bei den Norddeutschen kostete.

Nach 20 Minuten fanden die Hamburger jedoch über Konter zu mehr Sicherheit. Das Fehlen ihres Torjägers Nicolai Müller, der sich beim Torjubel einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, machte sich allerdings bemerkbar. Im Abschluss ließ es der HSV an Präzision vermissen. So vergab Filip Kostic in der 24. Minute völlig frei vor dem RB-Tor. Wenig später musste der Serbe sogar wegen einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden - der nächste personelle Rückschlag für die Hamburger. „Das trifft uns“, sagte Sportchef Jens Todt.

Kurz vor der Pause zeigte Referee Deniz Aytekin dann auf den Elfmeterpunkt, nachdem Werner im Zweikampf mit Albin Ekdal zu Fall gekommen war. Doch nach Intervention von Video-Assistent Jochen Drees korrigierte Aytekin sich und gab Eckball. „Unfassbar“, schimpfte RB-Coach Hasenhüttl am Spielfeldrand.

Auch nach dem Seitenwechsel überließen die Hamburger den Gästen die Spielgestaltung und zogen sich weit in die Defensive zurück. Der Druck der Leipziger aber zeigte schließlich Wirkung. Marcel Sabitzer führte einen Freistoß schnell aus, Keita zog aus 20 Metern ab und Mathenia streckte sich vergeblich.

Für die Vorentscheidung sorgte der überragende Werner. Kurz nachdem der gerade eingewechselte Sven Schipplock die große Chance zum Ausgleich für den HSV vergeben hatte, stürmte Werner auf der Gegenseite davon und ließ sich auch von Dennis Diekmeier und Gotoku Sakai nicht mehr aufhalten. Eiskalt jagte er den Ball zum 2:0 ins Netz. Damit waren die Hamburger geschlagen und verpassten die Einstellung des Vereinsrekords von drei Siegen in Serie zum Saisonstart.