Wieder keine Heimpunkte für Fürth: 0:1 gegen Wolfsburg

Fürth (dpa) - Die Freude über den Sieg auf Schalke ist bei Greuther Fürth schnell wieder der Enttäuschung gewichen. Das Bundesliga-Schlusslicht kassierte mit dem 0:1 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg im elften Heimspiel der Saison schon die achte Pleite und manifestierte den letzten Tabellenplatz.

„Das ist sehr bitter. Wir haben mal wieder unsere Chancen nicht genutzt“, klagte der Sportliche Leiter Rouven Schröder. Engagiert und leidenschaftlich stemmten sich die Fürther der Wolfsburger Millionentruppe entgegen - wie schon so oft ließen sie in den entscheidenden Momenten aber Cleverness und Abgeklärtheit völlig vermissen. „Die Mannschaft hat ihr Herz in beide Hände genommen, um der Tabelle ein anderes Gesicht zu geben“, urteilte Trainer Mike Büskens fast philosophisch. Allein: Im Gegensatz zur Vorwoche, als die Spielvereinigung mit einem 2:1 auf Schalke überraschte, blieb der Erfolg aus. Ein halbes Dutzend bester Chancen ließen Büskens' Mannen liegen. Und so reichten dem auswärtsstarken VfL eine abgezockte Vorstellung und ein Tor des Niederländers Bas Dost (23. Minute), um mit drei zusätzlichen Punkten den Heimweg antreten zu können.

„Wir hätten uns die Effektivität der Wolfsburger gewünscht“, meinte Büskens anerkennend in Richtung Wölfe-Coach Dieter Hecking, der mit seinem Team einen Sprung ins gesicherte Tabellenmittelfeld machte. „Das war wichtig, weil es sonst nach unten noch mal hätte eng werden können. Wir sollten aber jetzt bloß nicht gleich wieder anfangen, von Europa zu träumen. Soweit sind wir noch nicht“, mahnte der langjährige Nürnberger bei seiner Rückkehr ins Frankenland.

Schon unter der Woche hatte sich Wolfsburg im Test gegen den ambitionierten Viertligaclub KSV Hessen Kassel munter für die Partie beim Aufsteiger eingeschossen. Den Südwest-Regionalligisten fertigte Heckings Team während der Länderspielpause im Vorbeigehen mit 7:0 ab - und auch in Fürth beschwor die namhafte Wölfe-Offensive um den Brasilianer Diego rasch Gefahr herauf. Der 27-Jährige war vor allem im ersten Abschnitt omnipräsent und immer elegant am Ball.

Allerdings verzettelte sich Diego zu oft in den Zweikämpfen, zu selten kamen seine filigranen Pässe auch bei den Teamkollegen an. Als es einmal in vorbildlicher Manier klappte, durften sich die Gäste prompt über die Führung freuen: Diegos Steilpass nahm der Portugiese Vieirinha auf und spielte weiter zu Dost, der aus Nahdistanz traf.

Pech hatte Diego mit einem Freistoß auf die Oberkante der Latte (11.) und unmittelbar vor der Pause, als er an Fürths Keeper Wolfgang Hesl scheiterte (43.). Die fränkischen Offensivbemühungen waren zwar mit einem enormen Aufwand und lautstarker Unterstützung der 15 045 Anhänger auf den Tribünen verbunden - aber völlig erfolglos. Früh vergab die kampfstarke Defensiv-Neuerwerbung Jozsef Varga (6.) eine Top-Möglichkeit, im Anschluss konnten auch Lasse Sobiech (25.), Gerald Asamoah (31.), Felix Klaus (35.) und gleich dreimal der Serbe Nikola Djurdjic (40./47./53.) keine Torjäger-Qualitäten nachweisen.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 47,9 - 52,1

Torschüsse: 16 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 45,2 - 54,8

Fouls: 22 - 23

Ecken: 10 - 5

Quelle: optasports.com