Eintracht Frankfurt enttäuscht bei 0:0 gegen Nürnberg
Frankfurt/Main (dpa) - Bamba Anderson wusste genau, bei wem er sich zu bedanken hatte. Kaum war das enttäuschende 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg amtlich, nahm der Verteidiger von Eintracht Frankfurt seinen Torwart Kevin Trapp in den Arm.
Der 22-Jährige sorgte dafür, dass der Tabellenvierte der Fußball-Bundesliga dieses Spiel nicht auch noch verlor. Allein in der ersten Halbzeit machte er drei Großchancen des an diesem Samstag besseren „Clubs“ zunichte.
„Es ist meine Aufgabe, der Mannschaft zu helfen“, sagte Trapp bescheiden. Ansonsten wollte er das Ergebnis genauso wie sein Trainer Armin Veh nicht als Rückschlag auf dem Weg ins internationale Geschäft bewertet wissen. „Wichtig ist, dass wir nicht verloren haben“, ergänzte der Torwart. Auch Veh betonte: „Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Es tut uns gut, dass wir in einem Spiel, in dem wir nicht gut waren, nicht frisch waren und taktisch aus dem Spiel genommen wurden, noch einen Punkt geholt haben.“
Die Nürnberger spielten vor 45 400 Zuschauern genauso, wie Veh es vorher befürchtet hatte. Sie verengten geschickt die Räume auf dem Feld und nahmen dank einer enormen Laufleistung auch die Frankfurter Schaltzentrale mit Pirmin Schwegler und Sebastian Rode aus dem Spiel. Einziges Manko des FCN war die schwache Chancenverwertung: Mike Frantz (22.) und Tomas Pekhart (25.) scheiterten jeweils völlig frei stehend vor dem starken Trapp. In der 34. Minute war der U21-Nationaltorwart gleich nochmal gegen Pekhart zur Stelle.
Und als Trapp kurz vor Schluss bei einem Schuss von Muhammed Ildiz (87.) mal eine kleine Schwäche zeigte, bügelte er sie beim Nachschuss von Sebastian Polter umgehend wieder aus.
„Wir sind ein bisschen hin- und hergerissen“, sagte Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger deshalb auch. „Unter dem Strich war für uns mehr drin, weil wir vor allem in der ersten Halbzeit einige Chancen liegen gelassen haben. Aber der Punkt hilft uns auch weiter. Es war ein wichtiger Punkt und ein guter Auftritt.“
Bei der Eintracht konnte davon keine Rede sein. Im Gegensatz zu den meisten anderen Heimspielen der Saison fehlte den Frankfurtern diesmal jeglicher Schwung. Die beste Chance vergab Torjäger Alexander Meier bezeichnenderweise mit einem Freistoß (30.).
Zwei halbwegs gute Nachrichten gab es aus Frankfurter Sicht aber dennoch. Vor und während dieses „Risikospiels“ zweier Vereine mit stark rivalisierenden Fangruppen blieb es zumindest im Stadion ruhig. Zu Auseinandersetzungen zwischen Nürnberger Fans und den Sicherheitskräften kam es lediglich vor dem Eingang zum Gästeblock, wo der Anhang des FCN diesmal Person für Person kontrolliert wurde.
Zum anderen konnte Eintracht-Verteidiger Carlos Zambrano trotz einer erst wenige Stunden vor Anpfiff beendeten Länderspiel-Odyssee doch noch von Beginn an mitspielen. Der 23-Jährige landete erst am Morgen nach einem Nachtflug aus Südamerika wieder in Frankfurt und wurde direkt vom Flughafen zur Mannschaft gebracht. Zambrano war nach einem Länderspiel mit Peru zusammen mit Claudio Pizarro (Bayern München) und Jefferson Farfan (Schalke 04) in Venezuela festgehalten worden, weil die drei Fußballer nach Meinung der Sicherheitsbeamten zu spät für ihren Weiterflug in Caracas angekommen waren. „Natürlich habe ich nicht viel geschlafen“, sagte er. „Aber ich habe heute mein Bestes gegeben. Wenigstens haben wir nicht verloren.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 61,1 - 38,9
Torschüsse: 9 - 11
gew. Zweikämpfe in %: 51,6 - 48,4
Fouls: 17 - 20
Ecken: 5 - 6
Quelle: optasports.com