Schalke blamiert sich trotz Bastos-Kracher gegen Fürth

Gelsenkirchen (dpa) - Tiefschlag für Schalke, Auferstehung von Michael Büskens und seinen Fürthern: Selbst ein Traumtor von Neuzugang Michel Bastos hat den FC Schalke 04 nicht vor einer Blamage gegen die SpVgg Greuther Fürth bewahrt.

Die Mannschaft von Trainer Jens Keller verlor ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Franken trotz spielerischer Überlegenheit durch ein Tor von Neuzugang Nikola Djurdjic in der Nachspielzeit noch mit 1:2 (0:0) und muss das Saisonziel wohl neu definieren. Die erneute Qualifikation für die Champions League wird immer unrealistischer. „Wir sind riesig enttäuscht. Nach so einer Niederlage brauchen wir nicht von der Champions League zu sprechen“, sagte Keller niedergeschlagen.

Vor 60 693 Fans in der Veltins-Arena brachte der erst am Dienstag verpflichtete Brasilianer Bastos sein Team mit einem satten Distanzschuss (47. Minute) in Führung, doch Felix Klaus (52.) schaffte für den tapfer kämpfenden Bundesliga-Aufsteiger zunächst den Ausgleich, ehe Djurdjic mit dem Siegtreffer (90.+2) den Spielverlauf auf den Kopf stellte und dem Aufsteiger nach 17 Spielen ohne Sieg sogar noch den zweiten Saison-Dreier bescherte. Auf den Relegationsplatz hat die Elf des Ex-Schalkers zwar immer noch immer vier Punkte Rückstand, aber die Moral stimmt: „Hier geht es nicht um mich, sondern nur um den Verein. Ich bin beseelt von der Aufgabe, mit Fürth in der Bundesliga zu bleiben“, meinte Büskens, der sein Team für den „sehr leidenschaftlichen“ Auftritt lobte.

Der von Olympique Lyon ausgeliehene Bastos feierte nicht nur wegen seines Treffers ein vielversprechendes Debüt bei den Königsblauen. Julian Draxler übernahm die Spielmacherrolle des nach Tottenham gewechselten Lewis Holtby und war einer der besten Schalker. Gleichwohl musste er später für Neuzugang Raffael den Platz räumen.

Nach dem 0:3 gegen Mainz hatte Büskens bei seinem ersten Gastspiel in der Arena seine halbe Elf umgekrempelt. In Matthias Zimmermann, Jozsef Varga und Djurdjic bot Büskens drei Winter-Neulinge auf. Zudem durfte Gerald Asamoah gegen sein ehemaliges Team ran und schwärmte anschließend. „Wie geil ist das denn.“

Der Revierclub war von Beginn an zwar spielbestimmend, doch große Chancen waren selten. Allein durch Standards drohte zunächst etwas Gefahr. Zweimal kam Roman Neustädter nach Ecken von Jefferson Farfan zu Kopfbällen (11./29.), die aber von Torhüter Wolfgang Hesl und Milorad Pekovic abgewehrt wurden. Bastos traf aus spitzem Winkel das Außennetz (26.). Die Franken verteidigten engagiert und setzten gelegentlich Akzente nach vorn. Der Ungar Varga gefiel im defensiven Mittelfeld und hatte Pech bei einem Distanzschuss (25.).

Kurz nach der Pause zeigte Bastos, warum ihn Schalke für rund 1,5 Millionen Euro für eineinhalb Jahre aus Frankreich geholt hat. Der 29-Jährige legte sich den Ball neben dem linken Strafraumeck zurecht und ließ Hesl mit einem harten Linksschuss in die lange Ecke keine Abwehrchance - ein Traumeinstand. Doch nur sechs Minuten später verspielte der Champions-League-Achtelfinalist seinen Vorteil wieder und kassierte nach Vorarbeit von Djurdjic, die Klaus über die Linie drückte, den 1:1-Ausgleich.

Zwar drängte der Gastgeber in der Schlussphase auf den Sieg, doch die SpVgg nahm den Kritikern ihres Trainers mit einer Energieleistung den Wind aus den Segeln. Kurz vor Schluss traf Raffael nur den Pfosten, ehe Djurdjic die Schalke-Fans ins Herz traf. „Es ist eine Katastrophe, das ist beschämend“, bilanzierte Manager Horst Heldt.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 68,9 - 31,1

Torschüsse: 25 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 55,9 - 44,1

Fouls: 15 - 19

Ecken: 10 - 1

Quelle: optasports.com