Hoffenheimer Aufholjagd beendet - Patzer von Gomes
Hannover (dpa) - Die TSG 1899 Hoffenheim hat im Abstiegskampf einen bitteren Rückschlag erlitten. Eine Woche nach dem Sieg gegen Freiburg verlor das Team von Trainer Marco Kurz bei Hannover 96 mit 0:1 (0:1).
„Ich bin enttäuscht über das Spiel und das Ergebnis“, klagte der Coach der auswärtsschwächsten Mannschaft der Fußball-Bundesliga. „Uns hat die Klarheit gefehlt. Unter dem Strich war das zu wenig, um zu punkten.“
Ausgerechnet ein Patzer des neuen Torwarts Heurelho Gomes leitete am Samstag die 13. Saison-Niederlage der Kraichgauer ein. Hannovers Top-Stürmer Mame Diouf verwertete bereits in der achten Minute eine Flanke des sträflich ungedeckten Szabolcs Huszti zum Tor des Tages. Gomes griff am Ball vorbei. „Da haben wir es gemütlich angehen lassen. In der Endkonsequenz muss von allen besser verteidigt werden“, kommentierte Kurz die Szene des Spiels.
Vor 35 200 Zuschauer konnten die heimstarken Niedersachsen trotz des Erfolges nicht voll überzeugen. „Das war ein enorm wichtiger Sieg für uns, auch weil wir zu Null gespielt haben“, kommentierte 96-Trainer Mirko Slomka die gelungene Generalprobe für das Europa-League-Spiel beim russischen Club Anschi Machatschkala am kommenden Donnerstag in Moskau.
„Wir sind sehr zufrieden mit den drei Punkten. Die Konter hätten wir aber besser ausspielen müssen“, sagte 96-Profi Jan Schlaudraff. Nach der frühen Führung durch das neunte Saisontor des Senegalesen Diouf zog sich Hannover 96 weit zurück. Die Gäste übernahmen das Kommando und hatten 55 Prozent Spielanteile. Allerdings fehlte den gefälligen Kombinationen der zwingende Abschluss. „Der beste Fußball ist der einfache Fußball. Der Gegner war schlagbar“, haderte Hoffenheims Manager Andreas Müller.
„Wir haben keine nennenswerte Torchance gehabt“, stellte 1899-Profi Eugen Polanski selbstkritisch fest. Takashi Usami (15.) und Kevin Volland (23.) stellten mit ihren Schüssen den starken 96-Keeper Ron-Robert Zieler vor keine allzu großen Probleme. Etwas gefährlicher waren die Versuche des offensivstarken Tobias Weis (35. und 40.), die aber ebenfalls vom Nationaltorhüter pariert wurden.
Die nicht immer sattelfeste 96-Abwehr, in der erstmals nach seiner Blinddarm-Operation Christian Schulz als Innenverteidiger auflief, brachte den knappen Vorsprung mit Glück und Geschick über die Runden. In der zweiten Halbzeit waren die 96-Konter gefährlicher. Hoffenheims Keepers Gomes musste zweimal in höchster Not gegen Schlaudraff (62.) und Diouf (67.) retten und bewies dabei sein Können. Den Fehler aus der Anfangsphase konnten seine Vorderleute aber nicht ausbügeln.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 43,6 - 56,4
Torschüsse: 7 - 16
gew. Zweikämpfe in %: 47,2 - 52,8
Fouls: 21 - 20
Ecken: 5 - 10
Quelle: optasports.com