Spieltagsmomente: Ein Wolfsburger Fehlschuss für die Ewigkeit

Ein 17-Jähriger kann Fußball spielen, Dortmund hofft auf die Geschichte.

Kaum geht die Bundesliga wieder los, passieren allerlei kuriose Dinge. Wie in der vergangenen Saison fassen wir an dieser Stelle jeden Montag die schönsten oder ungewöhnlichsten Momente des Spieltags zusammen.

Debüt des Tages

Die Bayern hat es in der Zentrale schwer erwischt. Bastian Schweinsteiger ist ebenso verletzt wie Javi Martinez und Thiago. Toni Kroos genießt längst den Sommer in Madrid. Was also tun? Einfach mal gucken, welcher technisch begabte Ex-Profi gerade einen Sohn im spielfähigen Alter hat. Und da gibt es gleich zwei: Lucas Scholl, Sohn von Mehmet. Und Gianluca Gaudino, Sohn des ehemaligen Frisurenwunders Maurizio.

Der eine, Lucas, durfte im Supercup ran, nun war der andere, Gianluca, gegen Wolfsburg an der Reihe — und zeigte eine starke Leistung. 13 Kilometer rannte der 17-Jährige, spielte bei 68 Ballkontakten nur zwei Fehlpässe.

Gaudino war so gut, dass er etwas fast Unmögliches schaffte: ein Lob von Matthias Sammer zu bekommen. „Gianluca hat etwas, das schwierig zu lernen ist: Er kann richtig gut Fußball spielen.“ Nicht die schlechteste Voraussetzung für einen Fußballprofi.

Fehlschuss des Tages

Auf der Tribüne oder vor dem Fernseher lässt es sich am schönsten meckern. Meistens fordern aber solche Leute 90 Minuten Zauberfußball, die selbst nicht mal einen Pass über drei Meter spielen können. Aber was sich Wolfsburgs Junior Malanda in München erlaubte, wäre jedem Bolzplatzkicker peinlich.

Aus einem Meter schoss er am leeren Tor vorbei. „Ich muss es mit einem Lächeln nehmen“, sagte der 19-Jährige. Immerhin ist er nun auf einen Schlag ein bekannter Mann, der es in jedem Kuriositätenkabinett mit berühmten Fehlschüssen à la Frank Mill aufnehmen kann.

Parallele des Tages

In Dortmund war die Stimmung nach dem 0:2 gegen Leverkusen naturgemäß schlecht. Allzu sehr grämen sollten sich die Schwarz-Gelben aber nicht. Und stattdessen mal einen Blick ins Geschichtsbuch riskieren. Dann würden sie sehen, dass die Saison 2010/2011 genauso begann: Nach der WM stiegen zahlreiche Spieler verspätet in die Saison ein, Bayern gewann zum Auftakt 2:1 gegen Wolfsburg, Dortmund verlor 0:2 gegen Leverkusen. Und am Ende? Da wurde Dortmund Meister.

Abwehr des Tages

Vergangene Saison war 1899 Hoffenheim die Spektakel-Truppe überhaupt. Am Ende lautete das Torverhältnis 72:70. Macht im Schnitt ein 2,11:2,05. Nur zwei Mal spielte Hoffenheim zu Null. Zum ersten Mal am 19. Spieltag gegen den HSV. Nun soll defensiv alles anders werden. Und es lässt sich gleich gut an. Gleich am Samstag gab es ein 2:0 gegen Augsburg. Geht doch.

Prognose des Tages

Eigenlob stinkt. Aber wenn alles so eintrifft, wie man es voraussagt, darf man das ruhig auch mal sagen. Wir hatten in unserer großen Transferübersicht drei Stürmer ausgemacht, die unzufrieden waren und deswegen wechselten. Dortmunds Julian Schieber ging frustriert nach Berlin, Joselu von Hoffenheim nach Hannover und Ádám Szalai von Schalke nach Hoffenheim. Und was passiert am ersten Spieltag? Alle drei treffen. Irgendwie wussten wir es schon vorher.