Spieltagsmomente: Schießbude, Schelte und eine unerwartete Umarmung

HSV-Torwart René Adler wird nach fünf Gegentoren von den Kollegen bemitleidet.

Düsseldorf. Die nennenswertesten Momente des Spieltags im Überblick:

Stefan Reuter ist ein wohlerzogener Mann. „Wenn ein Schiedsrichter zu einem Spieler sagt ‘Verpiss Dich’, ich finde, das hat auf dem Platz nichts zu suchen“, weiß der Weltmeister von 1990. Gemeint war Peter Gagelmann, der das Spiel von Reuters FC Augsburg gegen den FC Bayern pfiff. Gagelmann soll FCA-Kicker Matthias Ostrzolek mit derben Worten gebeten haben, ihm aus den Augen zu gehen. Schiedsrichter-Beleidigung mal andersrum. FCA-Manager Reuter erwägt nun sogar eine Beschwerde beim DFB.

Tore, Tore, Tore . . . Der Samstag hatte es in sich. Mit 27 Treffern war es der torreichste Samstag der Saison. Da machte es auch nichts, dass Hannover und Braunschweig am Freitag das zweite 0:0 der Saison ablieferten. Denn das war auch ein Besonderes: Das 1000. der Bundesliga-Geschichte.

Gerade ist Hamburgs Torhüter René Adler wieder in die Nationalmannschaft zurückgekehrt, da wird der Kasten des HSV-Keepers zur Schießbude der Liga. 29 Mal musste der 28-Jährige schon hinter sich greifen. Am Samstag gleich fünfmal. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Bayer Leverkusen. Da haben sogar die Mitspieler Mitleid. „René kann einem schon leid tun“, sagte Tolgay Arslan.

Es wird eine saftige Geldstrafe geben für Hannover 96. Denn beim Niedersachsen—Derby gegen Braunschweig hatten die Fans immer wieder Pyrotechnik gezündet. 96-Clubchef Martin Kind will die Geldstrafe auf die Verursacher umlegen, wenn denn einer der maskierten Zündler zu identifizieren ist: „Und wenn es nur einer ist, dann werden wir alles ausschöpfen.“

Statt den vierten Offiziellen zu beschimpfen oder ihn in bester Kloppo-Manier rund zu machen, zeigte Bayern-Trainer Pep Guardiola, dass es auch anders geht. Als Markus Schmidt den 42-Jährigen nach 77 Minuten in seine Coaching—Zone verwies, hätte er wohl mit allem gerechnet, nur nicht mit einer Umarmung des Startrainers. Ach, liebevolle Bundesliga!