Bundesliga: Endspiel schon im Herbst

Die Münchner könnten sich bereits in zwei Wochen mit einem Sieg in Dortmund im Titelrennen absetzen.

Düsseldorf. Die Rekordjäger von Bayern München drohen der Bundesliga-Konkurrenz davonzueilen. Mit dem souveränen 3:0-Sieg gegen den FC Augsburg löschte der Triple-Sieger der Vorsaison mit nun 37 Spielen ohne Niederlage die mehr als 30 Jahre alte Bestmarke des Hamburger SV (1981/82 bis 1982/83) aus den Fußball-Geschichtsbüchern und baute den Vorsprung auf den Rivalen Borussia Dortmund sowie Bayer Leverkusen auf vier Zähler aus. Vor dem Gipfeltreffen in Westfalen am nächsten Spieltag schuf sich das Team von Pep Guardiola nicht nur zur Freude des auf der Tribüne feixenden Präsidenten Uli Hoeneß eine perfekte Ausgangsposition.

„In Dortmund wollen wir den Rekord ausbauen“, sagte Philipp Lahm selbstbewusst. Sollten die Münchner das Spitzenspiel am 23. November tatsächlich beim BVB gewinnen, wäre es angesichts von sieben Zählern womöglich schon eine kleine Vorentscheidung im Titelkampf. „Natürlich wäre es ein großer Schritt, aber entschieden ist da noch nichts“, meinte der Bayern-Kapitän.

Die Chancen für die Bayern stehen auch deshalb gut, weil der BVB nach dem 1:2 beim VfL Wolfsburg angeknockt wirkte. Trainer Jürgen Klopp musste drei Tage nach dem 0:1 gegen den FC Arsenal in der Champions League nicht nur einen Rückschlag in der Liga verkraften, sondern auch den Ausfall von Neven Subotic für den Rest der Saison. Der Innenverteidiger zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu, wie sich noch am späten Samstagabend bestätigte. „Das ist für uns eine schreckliche Nachricht“, sagte Klopp. Sportdirektor Michael Zorc drückte sich noch drastischer aus. „Das war ein Scheißtag.“

Die BVB-Niederlage ermöglichte Bayer Leverkusen, zum Konkurrenten nach Punkten aufzuschließen. Und auch das Torkonto wurde mit dem 5:3 gegen den HSV kräftig aufgestockt. Wie die Bayern haben auch die Leverkusener nun 27 Treffer in zwölf Spielen erzielt und bleiben ein ernstzunehmender Verfolger.

Die Meisterschaft hatte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler aber schon vor einer Woche abgeschrieben: „Unser Ziel ist, Dritter zu bleiben und zu werden. Alles andere sind nur Träume! Die Meisterschaft machen die Bayern und Dortmund unter sich aus.“ Oder eben nicht einmal das.

Im schlimmsten Fall droht der Bundesliga eine im Hinblick auf das Titelrennen eine langweilige Rückrunde. Statt eines spannenden Zweikampfs gebe es nur Bayerns Warten auf die Schale.