Stürmer Petersen: Werder steht mir sehr gut zu Gesicht
Norderney (dpa) - Für manche Spieler scheint es derzeit das Größte zu sein, unter Josep Guardiola trainieren zu dürfen. Der vom FC Bayern endgültig zu Werder Bremen gewechselte Stürmer Nils Petersen ist dagegen einfach nur froh, nun unter Robin Dutt auf Norderney schuften zu können.
„Er macht einen sehr sympathischen Eindruck“, sagte Petersen über seinen neuen Coach - Dutt, nicht Guardiola. Die bisherige Leihgabe aus München forcierte im Sommer seinen kompletten Wechsel zu Werder und ist damit vollauf zufrieden. „Es ist für mich keine Schande zu sagen: Für Bayern hat es nicht gereicht, jetzt geh' ich zu Werder Bremen“, bekräftigte der selbstbewusste und redselige Angreifer im Trainingslager der Bremer auf der ostfriesischen Nordseeinsel.
Der 24-Jährige hat beim hanseatischen Fußball-Bundesligisten sein Glück gefunden. Nach seinem gewaltigen Karrieresprung als damaliger Zweitliga-Goalgetter von Energie Cottbus zu den Bayern vor zwei Jahren kam er dort erwartungsgemäß kaum zum Zug. Zwei Tore gelangen ihm in neun Bundesligaspielen. In Bremen waren es vergangene Saison elf Treffer. Petersen bestritt alle 34 Saisonspiele. „Ich habe Cottbus in der 2. Liga erlebt, habe mit den Bayern erlebt, ganz oben zu spielen und Werder Bremen ist irgendwo dazwischen. Ich habe gemerkt, dass mir das sehr gut zu Gesicht steht“, sagte Petersen.
In der kommenden Saison wird er sich wieder neu beweisen müssen. Werders Top-Torjäger schoss alle seine elf Tore der Vorsaison bis zum 22. Spieltag, danach herrschte Ladehemmung. Derzeit fahndet Werder nach einem weiteren Stürmer, der Isländer Alfred Finnbogason vom SC Heerenveen gilt als Kandidat. „Natürlich liest man das und sagt sich: Was? Wieso? Weshalb?“, gestand Petersen: „Wenn für diese Position jemand gesucht wird, ist man immer etwas unruhig.“
Unsicher wird der 24-Jährige aber nicht. „So selbstbewusst muss man sein, dass man sagt: Egal, wer kommt, ich werde spielen.“ Überhaupt lässt er durchblicken, dass er lieber einen Gegenpart zu seiner Position an seiner Seite hätte. Einen spielstarken Offensivspieler wie Kevin de Bruyne in der Vorsaison, der Räume schafft. „Als Mittelstürmer profitierst du am meisten, wenn du hinter dir jemanden hast, der Alarm macht“, meinte Petersen.
De Bruyne, dessen Leihgeschäft mit Chelsea endete, ist nun weg und mit ihm der wohl beste Werder-Spieler der Vorsaison. Adäquater Ersatz für den Belgier dürfte kaum zu finden sein. Gedanken darüber macht sich Petersen aber nicht. „Das Minimalziel ist, wieder zweistellig zu treffen“, bekräftigte Werder Top-Torjäger.