Weiter Abstiegsangst in Frankfurt und Bremen

Frankfurt/Main (dpa) - Eine Stunde nach dem 1:1 im emotionalen Abstiegsduell der Fußball-Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen waren die erhitzten Gemüter immer noch nicht abgekühlt.

Die Bremer haderten mit Schiedsrichter Florian Meyer, der auch von Eintracht-Coach Christoph Daum heftige Kritik einstecken musste. Und schließlich lieferten sich beide Trainer ein intensives Wortgefecht über Frankfurts Ersatz-Kapitän Maik Franz, der seinen Gegenspieler Denni Avdic bei einem Zweikampf mit der Hand im Gesicht getroffen und dabei verletzt hatte.

„Der Fairplay-Gedanke wurde mit Füßen getreten. Wir wollen keine Socken stopfen, aber solche Dinge passen nicht zu einer fairen Zweikampfführung. Das wollen wir nicht erleben“, ereiferte sich Bremens Coach Thomas Schaaf. Damit brachte er wiederum Daum auf die Palme. „Solche Szenen gibt es ständig. Aber bei Franz wird immer gleich eine Hetzjagd daraus gemacht. Ihn an den Pranger zu stellen, das finde ich unfair. Zumal Franz ständig provoziert wurde. Er ist ein tadelloser Sportsmann“, konterte der 57-Jährige.

Einmal in Fahrt, bekam auch der Unparteiische sein Fett weg. „Bremen hat kein reguläres Tor erzielt. Das war ein ganz klares Foul. Halil Altintop wird ganz klar gedrückt, dadurch kommt es zu diesem Eigentor“, bewertete Daum die Szene zum 0:1 (58.), in der Frankfurts Offensivmann hart bedrängt von Werder-Stürmer Sandro Wagner den Ball per Kopf ins eigene Netz befördert hatte.

Doch auch die Gäste waren nicht gut auf Meyer zu sprechen. Erst erkannte der Referee aus Burgdorf ein reguläres Tor von Petri Pasanen (31.) wegen angeblicher Torwartbehinderung nicht an, dann verwehrte er den Bremern bei einem Handspiel von Sebastian Jung im Strafraum einen Elfmeter. „Es gibt keinen Zweifel, dass er da mit der Hand hingeht. Es häuft sich leider, dass solche Szenen gegen uns gepfiffen werden“, klagte Werder-Kapitän Torsten Frings.

Zu guter Letzt wurde dann auch über Fußball gesprochen. Immerhin boten die abstiegsbedrohten Teams den 51 500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter WM-Arena eine rassige Partie mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Vor allem Nationaltorwart Tim Wiese tat sich mit mehreren Weltklasseparaden gegen Frankfurts Torjäger Theofanis Gekas hervor. „Er war großartig“, lobte Schaaf.

Gegen den Flugkopfball von Martin Fenin (83.) zum späten Ausgleich war aber auch Wiese machtlos, so dass Schaaf konstatierte: „Wir haben es wieder einmal nicht geschafft, den Sack vorher zuzumachen. Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis und dem Spiel aber zufrieden.“

Daum haderte dagegen mit dem Remis. „Wir haben zwei Punkte verloren, deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht. Ich bin zufrieden mit der Einstellung der Mannschaft, die nach dem Rückstand zurückgekommen ist. Aber schöne Worte helfen uns nicht weiter, sondern nur Punkte. Und wir benötigen mindestens noch sechs für den Klassenverbleib“, sagte Daum nach dem nur halb geglückten Heimdebüt.