Werder Bremen hofft auf Geld und Image aus Fernost

Tianjin (dpa) - Den ersten Pokal hat Werder Bremen in dieser Saison schon gewonnen. Einen Silber-Pott mit großer Ähnlichkeit zum Champions-League-Cup hielt Kapitän Clemens Fritz nach dem 1:0-Sieg über Changchun Yatai in die Höhe.

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Doch der Briefkopf wird nicht verändert. Die erste China-Reise des Fußball-Bundesligisten hat weniger eine sportliche Bedeutung, viel mehr geht es um neue Einnahme-Möglichkeiten und Imageverbesserung.

Rund eine halbe Million Euro fließt in die Kasse der finanziell nicht auf Rosen gebetteten Hanseaten. Dank der Mithilfe und Beauftragung der Deutschen Fußball Liga (DFL) und Sponsoren. „Wir wollen Geld verdienen“, erklärte Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry über einen Grund der Reise. Auch die Bundesliga und die Gewinnung von neuen Sponsoren stehen auf der Tagesordnung. „Es gibt schon Gespräche mit chinesischen Unternehmen, die Interesse an der Bundesliga und Werder Bremen haben“, sagte Filbry. „Das könnte sich zu einem langfristigen Engagement ausbauen.“

Dafür nimmt Werder auch einige Strapazen auf sich. Die Anreise per Flugzeug über Istanbul und Peking nach Changchun dauerte rund 28 Stunden. Am 3. Juli reisten die Norddeutschen weiter nach Tianjin. Dort kommt es beim Erstligisten Tianjin TEDA zu einem zweiten Testspiel, ehe es am Montag zurück nach Bremen geht. Extra für die Fußball-Fans aus China läuft die Mannschaft von Trainer Robin Dutt wieder in eigens für die Reise beflockten Trikots mit chinesischen Schriftzeichen auf.

Trotz der Widrigkeiten unterstützt der Coach die langen Tour. „In den ersten zwei Wochen der Vorbereitung werde ich nahezu allen Marketingwünschen stattgeben“, meinte der Werder-Trainer. „Auch wenn es ein bisschen an die Substanz gehen kann.“ Nach der China-Reise zählt allerdings nur noch der sportliche Aspekt. Dann hat Dutt wieder zu 100 Prozent das Sagen. Auf Reisen geht es dann vom 19. bis 28. Juli. Im österreichischen Zillertal steht nur die Trainingsarbeit im Vordergrund.

Sportchef Thomas Eichin arbeitet auch in Asien an möglichen Transfers. Der Geschäftsführer möchte noch zwei Offensivspieler verpflichten. Einen schnellen Strafraumstürmer und Izet Hajrovic von Galatasaray Istanbul. Der bosnische WM-Teilnehmer hofft nach einer Klage bei der FIFA auf Ablösefreiheit, da der türkische Club seit Monaten kein Gehalt an den 22-Jährigen zahlt. Angeblich stehen die Chancen auf einen Erfolg beim Weltverband gut. Die Bremer, die seit Monaten um den Flügelspieler buhlen, hätten dann gute Möglichkeiten auf eine Hajrovic-Verpflichtung.